Toulouse-Lautrec und die Fotografie im Kunstmuseum Bern

 

Wie sehr Glück und Pech im Leben von Henri Toulouse-Lautrec zwischen 1864 bis 1901 beieinander liegen zeigt bis 13.12. die Ausstellung im Kunstmuseum Bern.

Die Fotografien aus dem Leben des französischen Künstlers belegen sein Glück, dass er aus einer Adelsfamilie stammte und keine Geldsorgen hatte. Sie belegen aber auch, dass im Alter von fünf Jahren seine Beine wegen einer unheilbaren Knochenkrankheit aufhörten zu wachsen. Vielleicht der Ursprung seiner Sichtweise auf das Leben am Montmatre, die als eine Suche eines Kleinwüchsigen nach Anerkennung und Liebe als Mann und erst in zweiter Linie als Künstler zu verstehen mir scheint.

Der 150. Geburtstag des Franzosen nahm das Kunstmuseum Bern zum Anlass den Aspekt der Fotografie dieses eher grafisch den malerisch begabten Künstler aufzuzeigen. Die Tatsache, dass Toulouse-Lautrec nie eine Kamera besass oder fotografierte erstaunt bei der Menge an Bilder, die im Erdgeschoss hängen. Doch er besass einen Freund, Francoise Gauzi, der mit der damals modern Abbildung durch die Kamera vertraut war. Gauzi bekam auch einen Aspekt in Henris Charakter vor die Linse, das Verkleiden und Darstellen fremder Personen.

Die schwarzweiss Fotografien zeigen diese narzistische Ader.

Leider sind die Formate im Erdgeschoss klein und gehen in der grossen Halle etwas verloren, doch es gibt ja noch das Obergeschoss.

 Et volià, hier reihen sich die Farblitografien und sind in die Interessen Toulouse-Lautrec unterteilt in: Das geheime Leben in den Bordellen, Artisten und Zirkus und das Nachtleben am Moulin Rouge.Die Fotografie diente ihm das Skizzierte zu verfeinern oder salopp ausgedrückt, sich nach dem Vergnügen an das Geschehen zu erinnern.

Der Franzose hatte also durchaus was von einem Lebemann. Als Zeicher brachte er es aber nur bei seiner grafischen Kunst und den Werbeplakaten zu aussergewöhnlichen Fähigkeiten. Es gelang ihm wie kein zweiter die Begegung und Spannung ins Bild zu bringen.

Interessant ist dabei, dass er ja gehbehindert war, zwar Schwimmen nicht eben nicht der Hit der damaligen Zeit Autofahren konnte, aber beides liebte und wohl seinen Frust, dass er nicht Rennen fahren oder Schnellläufer werden konnte, mit der Malerei kompensierte.

So ist Toulouse-Lautrec im Kunstmuseum Bern eine biografische und erst im zweiter Linie werkorientierte Ausstellung, die das Leben zwischen Theater und Vergnügen eines Parisers ins rechte Licht rückt.

kunstmuseum bern

 

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