Monat: Januar 2017
Andreas Hofer – mit Engeln aus Davos-Frauenkirch die Welt verbessern
Es ist Winterzeit und fernab der Langlauflopien arbeiten Kreative in kleinen Bergdörfern, die es zu besuchen lohnt. Die zweite Ateliertür unserer Serie geht drei Kilometer nach Davos in Frauenkirch beim Bildhauer Andreas Hofer auf.
Können Sie noch erinnern als es in der Jugend click gemacht beim Stichwort Holz, dies wird der Sinn meines Lebens sein?
Ich bin ja aufgewachsen auf einem Bauernhof in Frauenkirch und mein Grossvater war Säger/Schreiner. Holz war also immer gegenwärtig. Ich machte, nachdem ich mit 14 Jahren wusste, dass ich Zimmermann werden will, eine Lehre in Davos und im Winter war ich Skilehrer bis zum 22. Lebensjahr, wo mich ein Unfall plötzlich vor die Frage stellte, was nun, da sowohl die Arbeit auf dem Bau wie auf der Piste nicht mehr möglich war. Also besuchte ich die Fachhochschule Brienz, nachdem ich im Prospekt des Berufsberaters, das Bild des Reliefs vom Maler Ernst Ludwig Kirchner sah, das in meiner Schule hing. Da wusste ich Bildhauerei ist der Schritt aus der Krise.
Nachdem das WEF vorbei ist, die kommende WM St. Moritz wohl bis hier spürbar ist und sich Tausende Touristen auf den Davoser Pisten abmühen, frage ich mich halt schon, ob es die Fraktionsgemeinde Frauenkirch braucht, damit sie Inspiration haben und in sich schauen können?
Wenn mich ehemalige Schulfreunde besuchen, finden sie die Abgeschiedenheit Frauenkirchs schrecklich. Ich bin im ehemaligen Stall meine Grossvaters von Ablenkung befreit und kann ruhig arbeiten. Weil Spaziergänger sich auf die Spuren Kirchners machen, der auch hier gelebt hat, schauen manche bei mir vorbei und es gibt interessante Begegnungen mit Touristen.
Sie haben ja den Skulpturenweg gemacht, organiseren das Internationale Davoser Bildhauersymposium. Spricht das Holz, das aus den Wäldern von hier kommt, mit ihnen, wenn Sie es bearbeiten oder ist es Mittel zum Zweck?
Ich habe keine emotionale Bindung zum Holz. Es ist wie in der Arbeit als Zimmermann zweckgebunden. Es soll Träger meiner Botschaft sein, die einen Effekt hervorrufen will.
Leider kann ich nach Widerständen in der Bevölkerung den Skulpturenweg, wo Arbeiten von mir zu sehen waren, nicht mehr machen, Doch meine meterhohen Engel gibt es hier im Dorf oder auf der Schatzalp Das Symposium im Sommer ist ein über die Schulternschauen wie ein Werk entsteht auch bei ausländischen Künstlern, eine sehr interessante Sache.
Was macht Sie traurig und was glücklich?
Stimmungen auf Hölzer rüberzubringen, ist der rote Fraden in meinem Leben und der Engel war die allererste Skulptur, die ich je gemacht habe. Es sind Schutzengel frei von jeder Religion. Ich machte einen Engel für meinen Bruder, ein bekannter Skifahrer, aus der Angst heraus, ihm könnte das Gleiche gesehen wie dem Fahrer, der heute im Rollstuhl sitzt. Er hat den Hinweis verstanden. Für meinen früh verstorbenen anderen Bruder machte ich ein Grabmahl.
Glücklich macht mich auch immer wie Kunden Kraft aus meinen Arbeiten holen können bei Schicksalschlägen.
Die hart-box wie sich Ihr Atelier nennt, ist ein Künstlerkollektiv. Sie können ja gut reden. Also ein Mittel sich dort auszutauschen und von der Bildhauerei zu leben, nehme ich an?
Ja alles zusammen, nach sieben Jahre alleine hier, suchte ich und meine Frau, die als Modedesignerin und Schneiderin arbeitet, einen Weg den Platz der Schneu besser zu nutzen und nun bieten wir Boxen für Künstler aus der Umgebung an, damit sie einen Ort haben, um sich zu entfalten. Auch helfen mir die Gespräche mit den Künstlern hier, in der Auseinandersetzung mit ihren Ansichten auf mein Werk mich weiterzuentwicklen.
Das 2017 ist noch jung. Was haben Sie sich vorgenommen und welche Vorsätze schon wieder gebrochen?
Ich habe mir vorgenommen, die Welt zu verbessern. Ueber ihr hängt seit einigen Jahren ein Schatten durch die ganzen Terroranschläge und Flüchtlingskisen. Der Schatten in der Seele der Leute, die sich mit der Fragen nach der Existenzberechtigung plagen, beschäftigt mich. Meine Engel könnten da wie eine Nadel in der Akkupunktur sein, indem man sie auf einem wunden Punkt in der Welt draussen hinstellt und durch einen Austausch mit ihnen sich heilt. Ich bin nicht religiös aber gläubig.
Ich möchte mein Leben 2017 bunter machen, dass habe ich mir vorgenommen.
Ja für das Gute im Menschen braucht es Phantasie, für das Böse nicht, denke ich mir, als mich Andreas Hofer an der Bushaltestelle absetzt, winkt und ich den Engel beim Bergfriedhof Frauenkirch erblicke, Mut fasse für den Gang ins Unterland mit einem unruhigerem Leben als hier im Landwassertal.
Mehr Information zu Andreas Hofers Atelier hart-box hier
Monet in der Fondation Beyeler – Träumen am Seerosenteich
Mitten im Winter die Farben und das Licht des Frühlings vorwegnehmen, das tut die Ausstellung „Monet“ vom 22. Januar – 28. Mai in der Fondation Beyeler, die 62 Gemälde des französischen Impressionisten zwischen Landschaften am Mittelmeer, Flussläufe der Seine und die Spiegelungen der Schatten rund um die Seerosen beinhaltet.
Die Fondation Beyeler wird 20. Jahre alt und lebt von grossen Ausstellungen und Namen aber auch von der Anlage, die Stimmung hat. Auch die 62 Gemälde von Claude Monet, Leihgaben aus allen berühmten Museen der Welt, gehen auf den wichtigsten Aspekt der Schaffensjahre Monets nach 1880 bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein, eine Stimmung schaffen. Die berühmten Bilderwelten des Franzosen leben nicht vom Detail sondern vom Inneinanderfliessen von Gegebenheiten aus der Natur, dem Moment und dem Fliessen des Lichtes und der Farben des Malers.Spiegelungen und Schatten sind die Schlüssel zum Geheiminis das Monets Gärten und Naturabbildungen beim breiten Publikum und besonders in der Damenwelt so beliebt macht. Ein Paradies in dem der tägliche Ueberlebenskampf der Natur wegradiert wird, nur die Ruhe und Harmonie sieht der Betrachter.
Der Tod seiner Frau 1879 war auch der Zeitpunkt an dem sich Claude Monet als Meister des Impressionsmus neu orientierte. Geld hatte er eh genug verdient mit seinen immer an der Grenze zum Kitsch gemalden Bilder , nun kam eine Phase in der es persönlicher wurde, sprich, das Motiv als solches tritt in den Hintergrund, auf die Leinwand kommt, das, was das Motiv mit dem Maler macht.
Monets Reflexionen über Bilder sind in einem doppelten Sinn zu verstehen. Die Wiederholung seiner Motive durch Spiegelungen, die ihren Höhepunkt und Abschluss in den Gemälden der Spiegelungen in den Seerosenteichen finden, ist auch als ein fortwährendes Reflektieren der Möglichkeiten des Bildes zu deuten, das sich durch die Darstellung und Wiederholung eines Motivs Monet im Bild zeigt.
Die Landschaft Frankreichs ist sicher Monets Motiv schlecht hin, doch auchdie Stadt London liebte er. Im deutsch-französischen Krieg 1870/71 war sie sein Zufluchtsort und um die Jahrhundertwende kehrt wieder in die Metropole zurück. So finden sich den auch die Ausschitten von der Waterloo- und Charing Cross Bridge wie auch Anlehnungen an sein Vorbild Wiliam Truner in dieser Periode.
Monets Spätwerk ist fast ausschliesslich von seiner malerischen Auseinandersetzung mit seinem Garten und den Spiegelungen in seinen Seerosenteichen geprägt. In der Sammlung Beyeler finden sich dafür hervorragende Beispiele. Der letzte Raum der Ausstellung ist ein Ausblick auf die Bilder aus Monets Garten in Giverny, wo er am 5.12.1926 starb.
CLAUDE MONET, COUCHER DE SOLEIL SUR LA SEINE, L’HIVER, 1880
SONNENUNTERGANG ÜBER DER SEINE IM WINTER
Pola Museum of Art, Pola Art Foundation
CLAUDE MONET, LA TERRASSE À VÉTHEUIL, 1881
DIE TERRASSE IN VÉTHEUIL
CLAUDE MONET, EN NORVÉGIENNE, 1887
IN DER BARKE
Musée d’Orsay, Paris, Vermächtnis der Princesse Edmond de Polignac, 1947
Foto: © RMN-Grand Palais (Musée d’Orsay) / Hervé Lewandowski
CLAUDE MONET, CHARING CROSS BRIDGE, BROUILLARD SUR LA TAMISE, 1903
CHARING CROSS BRIDGE, NEBEL ÜBER DER THEMSE
Harvard Art Museums/Fogg Museum, Schenkung Mrs. Henry Lyman, 1979
Foto: Imaging Department © President and Fellows of Harvard College
CLAUDE MONET, NYMPHÉAS, 1916 – 1919
SEEROSEN
Fondation Beyeler, Riehen/Basel
Foto: Peter Schibli, Basel
THEODORE ROBINSON: PORTRAIT OF MONET, AROUND 1888–90
Maya Graber – aus Liebe zur Natur, Frau und Bildhauerei im Goms
Es ist Winterzeit und fernab der Langlauflopien arbeiten Kreative in kleinen Bergdörfern, die es zu besuchen lohnt. Die erste Ateliertür geht in Geschinen im Obergoms bei der Bildhauerin Maya Graber auf.
Zum Glück scheint die Sonne über diesem Winterwanderweg, den sonst wären die acht Grad unter Null und die Bise eine noch grössere Herausforderung zum geschlossenen Haufendorf Geschinen, wo 78 Häuser eng beieinanderstehen und die Skulptur des Hünen Weger Baschi im Zentrum ein Pferd auf den Schultern über einen Baumstamm trägt.
Ein roter Kater kommt auf mich in der Sennereigasse zu, doch Maya Grabers Werkstatt finde ich erst nach einem Anruf und sie sagt, sie komme vor die Pforte. Pforte? Ahja in Sinas Lied heisst das Türe erinnere ich mich und richtig da steht sie vor ihrer Werkstatt
Kannst Du Dich noch an den Moment erinnern als es beim Stichwort Ton click gemacht hat, dies ist der Sinn Deines Lebens?
Es war nicht beim Ton sondern in einem Schreinerkurs, wo ich den Wunsch verspührt habe dreidimensional zu arbeiten. Ich hatte bis zum 18. Lebensjahr diverse Berufe ausprobiert und wusste lange nicht, was ich machen wollte, doch ein Bildhauer- und Kunststudium brachte mich auf den rechten Weg. Als Frau aus dem Luzernerseetal verliebte ich mich in eine Frau aus dem Goms und zog vor fünf Jahren nach Geschinen. Ich habe die Dorfsennerei, in der bis 1997 Milch verarbeitet wurde, selber ausgebaut und arbeite hier mit Holz, Metall,Ton, Wachs und Knette.
Braucht es die Einsamkeit des Goms um sich selber zu spüren, Inspiration aus sich selbst zu haben?
Du glaubst es nicht, aber ich bin hier trotz weniger Einwohner weniger einsam als in der Stadt. Es schauen Besucher rein oder wenn ich trotz der wenigen Meter von der Wohnug ins Atelier gehe, gibt es oft ein Gespräch mit den Dorfbewohnern. Ich habe gelernt, dass ich, wenn ich nicht reden will, nicht stehen bleiben darf. Im Sommer machte ich Aufträge, im Winter neue Sachen wie dieser Vogel aus Ton. Auch bin ich Deutschland aktiv an Projekten beteiligt. Die Dorfleute haben mich angenommen, da ich mit der Werkstatt auch das Dorfleben belebe.
Manche Künstler brauchen die Reibung an der Aussenwelt um kreativ zu sein, das schient mir hier nicht gegeben oder?
Auch im Goms gibt es Probleme. Ich bin sehr politisch interessiert und ich brauche die Natur um mich, die gibt mir Kraft. Andere Kreative kommen an meine Workshops hier ins Atelier, das gibt einen Austausch. Ich bin trotz ohne Auto oft unterwegs.
Spricht der Ton mit Dir, wenn Du ihn formst oder ist er Mittel zum Zweck?
Ich habe in meiner Ausbildung gelernt, gezielt zu arbeiten. Der Ton und auch die anderen Materialen sind Werkzeuge. Meine Idee und die Form haben Vorrang. Der Mensch ist der Ausgangspunkt von allem, dass nun auch Tiere dazukommen, hat mit einem neuen Projekt zu tun.Im Sommer arbeite ich draussen am Stein, vor Weihnachten fromte ich Wachs und nun ist diesen Monat der Ton dran.
Was macht Dich glücklich, was traurig?
Ich liebe die Natur und auch meine Tiere. Traurig macht mich das momentane Weltgeschehen. Doch aktiv in die Politik einsteigen möchte ich nicht, obwohl ich gerade eine Anfrage für eine Grossratskanditatur erhielt, die ich aber ablehnte.Die Flüchlingskrise geht mir nah, doch sie künstlerische umzusetzen, scheint mir im Moment schwierig.
Das 2017 ist noch jung. Was hast Du Dir vorgenommen und vielleicht schon einen Vorsatz gebrochen?
Ab Februar sind jeden Monat Kunstprojekte geplant und Mitte September mache ich das Atelierfest zum 5jährigen Bestehen. Ansonsten bin ich nicht so der Typ, der Vorsätze fasst. Doch warte. Es gibt einen, ich möchte gelassener werden.
Sie schenkt mir einen Grüntee ein, den sie zuvor mit einem Pinsel umgerührt hatte und legt Holz ins Feuer des Steinofens während die Sonne hinter der Sebastianskappelle untergeht und das Termometer bald über Nacht unter sechszehn Grad fällt.
Kontakt und Informationen zu Maya Graber hier
Informationen zu Münster-Geschinen hier
Andrea Fischer Schulthess – Motel Terminal oder morden aus Liebe zum Kind
Andrea Fischer Schulthess kann schreiben und zwar Sätze wie diese:
„Meine zwölfjährige Tochter lebt in dem Haus. Sie ist dort zur Welt gekommen und hat es noch nie verlassen. Niemand weiss, dass es sie gibt, ausser mir. Warum das alles so ist, wie es eben ist, soll dich nicht kümmern. Aber du musst wissen, dass die Kleine mir weggenommen wird, wenn es jemand erfährt, dass sie existiert.“
Ein Ausschnitt aus dem Debut „Motel Terminal“, das Buch über das alle reden, geschockt sind und alle Kritiker im deutschen Raum loben. Zeit für ein Interview mit der talentierten Zürcherin über den Mord aus Liebe an der eigenen Tochter.
Nähere Information zum Buchinhalt hier
Grand Mothers Funck – Take the money und tanzt den Funk
Die Burgdorfer Band Grand Mothers Funck kanns einfach nicht lassen und schickt ohne musikalischen Firefanz auf der neuen CD „Take the money“ auch im 23. Jahr ihrer Bestehung den warmen Sound des 70ier Funks gemischt mit Neuem unters Volk. Saxophonist Daniel Bohnenblust ist auch wieder dabei und steht im Interview Red und Antwort.
23 Jahre nach der Gründung gibt es Euch als Burgdorfer Funk Band immer noch, also macht Ihr es nicht des Geldes wegen wie der Titel der neuen CD “Take the money” vermuten lässt?
Nein, des Geldes wegen, spielt man, zumindest in der Schweiz, keinen Funk oder Soul, und schon gar keinen Jazz. Da muss man schon etwas getrieben sein, um den Aufwand einer neuen Produktion wieder auf sich zu nehmen. Mir macht es aber immer wieder grossen Spass, neue Stücke zu komponieren, diese mit der Band einzuproben, und sie dann Live umzusetzen.
Der Titel „Take The Money“ und auch der Geldscheissende Hund, sind Inhalt zweier Stücke auf der CD. (In „ The Dog und „ Confessions…) Es handelt sich dabei um Themen wie Lohnungleichheit oder dass einem mit einem Mal alles Geld genommen wird, wenn man nicht tierisch aufpasst, wie ebern unser süsses Hündchen.
So wie der Hund nun aussieht, kann es auch ein Symbol sein, für die Machtgier überall auf der Welt, von Tyrannen, welchen das viel Geld schon hintenraus drückt, und es ja mit niemandem teilen wollen.
Das Hundeli hat übrigens Bernard Bamert illustriert, der viele Jahre bei uns Posaunist war.
Du Daniel Bohnenblust bist als Bandleader wieder neu bei GMF, was hat Dich wieder zur Urformation gezogen?
Ich brauchte nach ein paar sehr intensiven Jahren mit GMF eine Pause für meine Familie, und war auch interessiert, mich mehr anderen Silrichtungen und Bands zu widmen. (Afrobeat mit The Faranas, oder Jazz mit Stewy von Wattenwyl)
Als es vor ca 2 Jahren einen grösseren Wechsel bei GMF gab, die beiden damaligen Bläser sind aufgestiegen, fragten sie mich, ob ich wieder einsteigen möchte. Ich habe mich sehr gefreut und mich sogleich ans Komponieren gemacht. Als einziger Bläser habe ich nun mehr Platz, mich solistisch auszutoben, und habe neben unserem Sänger Rich auf dem Sax wieder mehr eine Leaderposition, was mir sehr viel Spass macht
Und natürlich war es auch ein Zurückkommen zu meiner alten Liebe. Wir haben ja so viel gemeinsames Erlebt, in einem Alter, wo halt so richtig abgeht! Es war sehr erstaulich, wie das einfach so funktioniert hat mit den neuen Stücken die ich gebracht habe: Ich habe ihnen meine Ideen kurz erklärt, und ab ging die Post. Ich denke, dass es Stilistisch sehr gut zu dieser Band passt, weil die Musik ehrlich und ungekünstelt daher kommt.
Mit GMF wird sofort das Stichwort tanzen verbunden. Ist der Sound von “Take the money” neumodisch technisch oder auch etwas retro?
Heutzutage ist ja Retro und Neumodisch nicht einfach so klar zu Trennen. Vieles was neumodisch technisch daher kommt, ist einfach was schon längst erfundenes, was einfach ein bisschen aufgepimt wurde. Oder vieles wird ganz bewusst in einem Retro- Stil präsentiert. Das hat sich alles arg durchmischt. Was eigentlich auch gut finde, weil man einfach das machen soll, was einem am Herzen liegt. Und genau das haben wir mit dem neuen Album gemacht. Zu bestimmen, ob das nun Retro oder Neumodisch ist, ist schlussendlich auch nicht Sache der Musiker.
Am 20. Januar gibt es das erste Konzert in Mühle Hunziken Rubigen, danach seit ihr als siebenköpfige Band auf Tournee. Wenn Du das Musikgeschäft heute ansiehst, verlierst Du als Saxophonist nicht manchmal den Mut, wenn ihr auf den Steamingdiensten der Jungen nicht mehr zu finden seid?
Ja, dass ist schon sehr schwierig und auch aufwändig geworden. Wenn man sich da wirklich Gehör schaffen will, ist das schon ein Vollzeitjob alleine. Aber wir tun unser Bestes, möglichst breit Aufmerksamkeit zu erregen. Zudem denk und hoffe ich, dass sich Gutes auch weiterspricht, und wenn wir das Glück haben, dass eine gewisse Eigendynamik entwickelt.
Hattet ihr bei “Take the money” das Publikum bei der Herstellung im Hinterkopf oder sagt ihr euch, zuerst muss es uns gefallen, dann überträgt sich der Funken auf das Publikum?
Ich habe beim Komponieren höchsten das Publikum im Kopf, wie es dann, wenn wir auf der Bühne abdrücken abgeht. Aber schlussendlich muss es uns Spass machen, was dann auch von der Bühne runter wirkt. Ich denke, dass uns ein sehr abwechslungsreiches Album gelungen ist, das sowohl beim Anhören, wie auch Live gut funktioniert.
Wir sind jedenfalls sehr gespannt auf die Reaktionen!
Grand Mothers Funck sind ab 20. Januar auf Tournee, nähere Information und Band, Cd und Tournee hier
Sarah Meier über ihre Show für Art on Ice 2017
Sag niemals nie, dies hat Eiskunstläuferin und Europameisterin Sarah Meier gelernt, denn zwei Jahre nach ihrem letzten Mal kehrt sie für die diesjährige Ausgabe von Art on Ice wieder zurück wegen Sänger James Morrison, der sie darum bat. Daneben sind die Olympiasieger Meryl Davis und Charlie, der Walliser Stéphane Lambiel, Verrenkungskünstlerin Nina Burri und Weltstar Chaka Khan an den Shows in Zürich, Lausanne und Davos dabei.
Sarah Meier, dank dem Treffen im letzten Sommer in einer TV Sendung mit Ihrem Lieblingssänger James Morrison kommen Sie zurück aufs Eis, was werden Sie uns zeigen?
Ich werde zu „Won’t Let You Go“ laufen. Das Programm habe ich mit meiner Choreografin Salomé Brunner einstudiert. Mehr will ich nicht verraten, das können die Zuschauer dann sehen.
James Morrison sagte zur seiner aktuellen Scheibe “Higher then here”, er müsse singen, um mit seinen Dämonen fertig zu werden. Welche Gefühle vermissten Sie nach dem Rücktritt und spüren sie wieder angesichts der Proben zu Art on Ice?
Mein Rücktritt vom Wettkampfsport ist nun schon sechs Jahre her. Ich habe den Übergang gut geschafft und vermisse in meinem Alltag nichts bewusst. Wenn ich etwas nennen müsste, dann vielleicht, der unmittelbare Lohn, den man bekommt. Das Feedback der Zuschauer, der Fans, meiner Trainer. Ob positiv oder negativ, ich wusste immer genau, woran ich bin. Das ist im Arbeitsleben nicht immer so direkt.
Zwar ist James Morrison nicht mehr so erfolgreich in der Hitparade wie zu Beginn seiner Karriere, fühlt aber noch Sälle wie beim letztjährigen Zermatt unplugged. Hat er die Songs für die Show gewählt und wie machen Sie daraus eine Choreografie?
Ja, zusammen mit den Produzenten von Art on Ice hat er die Songs ausgewählt und aus der Liste habe ich dann „meinen“ Song gewählt, in Absprache mit meiner Choregrafin Salomé Brunner. Zuerst versuchen wir immer, den Text zu verstehen, um zu interpretieren, was der Sänger damit ausdrücken will. Ich kannte den Song natürlich in- und auswendig, aber hatte mir davor noch nie so viele Gedanken zum Text gemacht. Dann haben wir mit der Interpretation auf dem Eis begonnen, zuerst mit den Schritten, dann mit den Armen, Kopf, Mimik…
Sie sind in James Morrison als Fan verliebt, haben Sie keine Angst, dass die Gefühle mit Ihnen verrückt spielen, wenn Sie vor ihm auf dem Eis laufen und er nur wenige Schritte dahinter singt?
Ich bewundere James Morrison als Künstler, bin höchsten verliebt in seine Musik. Das ist eine andere Ebene der Bewunderung. Vielleicht können diese Verbindung nur Künstler untereinander verstehen. Also nein: Da habe ich keine Angst und mein Freund auch nicht 😉
Als 32-jährige stehen Sie in Zürich, Lausanne und Davos für Art on Ice wieder auf den Schlittschuhen, Denis Bielmann lief auch noch lange nach dem Ende der Wettkämpfe. Ist Art on Ice einmalig oder der Ausstieg aus dem Journalismus und Wiedereinstieg aufs Eis?
Es ist definitiv mein letzter Auftritt bei Art on Ice. Wenn ich aus dem Journalismus aussteigen wollen würde, dann hätte ich das definitiv in der Vorbereitung getan, denn Arbeit und Training unter einen Hut zu bringen, war sehr streng und eine logistische Herausforderung. Aber ich mag meinen Job und er ist meine Zukunft. Ob und was ich auf dem Eis in Zukunft noch machen werde, lasse ich für den Moment offen.
Weitere Informationen zur Show und Karten hier
Thomas Schauffert – Kreativität und Essen aus aller Welt in Allschwil
An der Hardstrasse in Birsfelden liegt im Erdgeschoss das THS Studio, wo Thomas Schauffert seine Kreativität auslebt. Der 52-jährige ist für den Schweizer Durchschnitt nur schwer zu fassen, tanzt er doch auf zehn Hochzeiten gleichzeitig, ist als Elektroingenieur stets online und immer mit dem neusten Digitalen vertraut, aber eigentlich schlägt das Herz nur für zwei Sachen.
Zum einem für seine Familie in Oberwil und dann für die Musik. Aber nur für die Echte. Denn als Produzent machte er in seinem Studio jahrelang Hits, die waren dann big in japan, aber eben auch schnell vergessen und wie vieles in der Popmusik von heute gemacht für den Erfolg. Die Seele fehlte. Doch Heuchlen ist nicht mehr das Ding für einen gestandenen Mann, der auf seinem Facebookprofil schreibt, dass er für Liebe und Frieden eintritt und in der Ruhe die Kraft liegt.
Um diese universellen Werte auch musikalisch rüberzubringen, hat er einen Freund in Kamerum gefunden. Paco Mbassi, 1982 in der afrikanischen Metropole geboren, gilt der Schwarze als Musiker, der Tradtion und Moderne verbinden kann mit seinem selbsthergestellten Instrumenten. World Music nennt man das und wer noch offen Fremden gegenüber ist und gerne Rhythmus und Beats hört, kann Paco Mbassi, Thomas Schauffert und Freunde live erleben.
Am Samstag 28.Januar im Mühlestall Allschwil ist es nun soweit, Die Premiere für das Ohr, den Gaumen und das Auge beim ersten Konzert der World Music Dinner Tournee. Neben den Musiker gibt es ein 3 Gang Buffet aus Indonesien und man sitzt auf Stühlen, die unter der Anleitung von Christian Kusch (Bild unten) aus Allschwil extra für den Abend geschaffen wurden und das Tüpfchen auf dem i sind die Gläser, aus denen getrunken wird. Der Graveur Burkhard Koller verziehrt die Gläser mit einer persönlichen Botschaft.
Die grosse Welt und was Menschen mit ihren Händen und Seelen schaffen können, ist Ende Januar in der Basler Provinz zu bestaunen.
28.1.1017 Im Mühlestall, Allschwil Tickets hier
Sänger George: Der „Buuregiel“ zeigt sein Seeland und das Kufa Lyss
Samstagmorgen Bahnhofstation Siselen – Finsterhennen minus zehn Grad im Seeland Sänger George lacht über beide Ohren, als wir uns nach sechs Jahren wieder sehen. Er hat auch einen Grund dazu, den in wenigen Tagen bekommt er für seine Mundartcd“ Buuregiel“ eine Goldene im Kufa Lyss und ich komme in den Genuss einer Autofahrt mit seiner Freundin durch seine Heimat.
Lyss, der Verkehr wird dichter und mein Zug wartet schon, doch vorher gehts mit viel Gas noch ins Kufa, der Kulturfabrik, die George gross gemacht hat und in der er seine Goldene am 12. Januar erhalten wird, aber ohne das Dabeisein seiner 80-jährigen Eltern, aber der grossen Fangemeinde im Seeland.
Viele Stars starben 2016. Was möchtest Du, was man von Dir als Mensch und Sänger in Erinnerung behält?
Als Mensch war ich immer ein bodenständiger, der offen auf Menschen zugeht. Als Sänger war ich einer, der nie abgehoben ist und Lieder aus dem Leben schrieb, die auch in 50 Jahren noch Gültigkeit haben.
Konzert :
Canal 3 Soundcheck Special
12.1.17 Kufa Lyss Konzert und Goldverleihung hier
Informationen zum Künstler hier
Fotograf Walter Pfeiffer erhält Preis für Lebenswerk an der photo17
Der 1946 geborene Zürcher Walter Pfeiffer wurde Anfang der Jahrhundertwende dank dem Bildband“Welcome Aboard. Photographs 1980-2000″ endlich weltbekannt, nachdem er vorher jahrelang im Untergrund seine Suche nach Schönheit mit der Kamera ausgelebt hatte. Heute befinden sich seine Werke in Schweizer Kunsthäusern und der Windsor Collection und Sir Elton John Photography Collection England. Zeit diesen Fotografen zu ehren und vorher stand er noch für einige Fragen Red und Antwort.