BEA 2017 – mit Action, Waren, Kühen und Neuheiten gegen das Schmuddelwetter

Unter dem Motto „Tierisch viel Auswahl“ präsentiert die Bea Erlebniswelten bis zum 7. Mai. 950 Aussteller werben, verkaufen ihre Produkte und auch das Essen und die Action kommen nicht zu kurz. Ein Augenschein einen Tag vor Eröffnung.

Gleich hinter dem Kasseneingang stehen energieeffiziente Autos von co2tieferlegen und die wollen gefahren werden. Zusammen mit einem Mitfahrer, der die Informationen liefert über die Mechanik und Technik, kann die Zukunft des Autos aller bekannter Marken mit einem CO2 Ausstoss von nur 95g pro Km auf der nahen Autobahn oder in der Stadt getestet werden.
Die Bea ist eine Familienmesse und nicht nur die Schule sondern auch der Stand von „tunBern“ in der Halle 2.1. mit seinen Forscherlabors will die Jungen für die Berufswelt in Technik und Naturwissenschaften auf spielerische Art und Weise aufmerksam machen.
Die Halle 4 ist was für die Sinne und den Magen mit Produkten aus der Region. Das regionale Gewerbe des Kantons mit dem Gastkanton Graubünden laden zum Probieren von Würsten, Bier, Käse etc.ein.
In einer Schaubäckerei wird gebacken und ein Sinnespacours trainiert den Scharfsinn.
Die Halle 11 ist das grüne Zentrum der Messe. Unter dem Motto vom Feld auf den Tisch wird der naturnahe Anbau ebenso erklärt wie, was eigentlich Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft bedeuted. Die zwei Restaurants überraschen, den die heutige Landküche ist nicht mehr so kalorienreich wie früher.
Die Hallen 12 und 13 werden am meisten Gefühle hervorrufen, den die Kühe, Kälber, Ochsen und Pferde und ihr Geschmack sind halt das,was man von der Bea erwartet oder eben nicht, den die Polizei zeigt, wie sie Grosstierrettung durchführt, wenn zum Beispiel ein Pferd in einen Gülle gefallen ist.
Gleich die ganze Halle 3.0 gehört den Frauen. Im Untergeschoss gibt es Produkte für den Haushalt, ein Spa,Schönheitsecken, wo Frau die Nägel machen lassen kann und eine Showküche. Es wird auch Gespräche mit bekannten Persönlichkeiten geben und einen Vortrag über Frauen und Sicherheit im öffentlichen Raum.
Die Sonderschau Co-Living in der Halle 3.2 ist den neuen Konzepten Wohnen und Arbeiten gewidmet. Das H-Office ist eine Wohnung, die gleichzeitig als Büro von verschiedenen Leuten genutzt werden darf. So kann, wer will sich auf der Internetseite der Bea unter Co-lving day einen Arbeitsbereich kostenfrei reservieren und mit Gratiswlan an seinem Computer arbeiten und auch noch Essen und Trinken bestellen, das dann an das Pult geliefert wird,
Der Winter ist bekanntlich noch nicht vorbei oder hört gar nie auf, wenn man die Actionzone auf dem Vorplatz der Messe besucht. Den wie das Model Rafael Beutl kann der Besucher die Ski anschnallen und auf einer rolllenden Filzmatte Skifahren. Eine ähnliche Anlage gibt es in Saas Fee und Hallenskifahren ist vielleicht das Dinge der Zunkunft, wenn die Klimaerwährmung den Wintertourismus durch Schneemagel verunmöglicht.
Weiter werden in dieser Ecke die Schwinger Matthias Sempach und Remo Käser erwartet und vielleicht packen sie einander an der Hose und werfen sich ins bereitgestellte Sägemehl.

Weitere Information zur Bea hier

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Die Stunde der Gartenvögel von Birdlife und wie es den Himmelsflieger geht

Amsel, Drossel, Fink und Star – alle Vögel sind schon da. So oder ähnlich tönt das bekannte Lied und vom 5. -7. Mai veranstaltet der Dachverband der Natur- und Vogelschutzvereine Birdlife Schweiz eine Stunde der Gartenvögel. Was diese Stunde will und wie es den Gartenvögel bei den schwierigen Wetterbedingungen der letzten Tage geht, weiss Christa Glauser, Stellvertretende Geschäftsführerin von Birdlife.


Christa Glauser, vom 5. – 7.Mai veranstaltet BirdLife Schweiz die Stunde der Gartenvögel. Was muss der Einzelne tun, um da mitzumachen und was will das Projekt?

Die Stunde der Gartenvögel ist eine Beobachtungsaktion von BirdLife Schweiz. Jedermann oder Frau kann eine Stunde lang in seinem Garten oder in einem Park Vögel beobachten und diese BirdLife Schweiz melden unter dem Link auf unserer homepage.
Gleichzeitig sollen auch Angaben gemacht werden zur Gestaltung des Gartens oder Parks. BirdLife Schweiz wertet die Daten dann aus. Einerseits wird ersichtlich in welchen Gärten welche Vogelarten vorkommen, andererseits zeigen sich auch Veränderungen über die Jahre hinweg.

Gartenvögel sind Boten des Frühlings, der mit Frost, Schnee, Regen und Minustemperaturen dieses Jahr nicht richtig gestartet ist. Wie haben die Gartenvögel draufreagiert und gab es Jungvögelverluste? 

Einige Arten wie Amseln und Haussperlinge haben wegen des warmen Februars und März bereits sehr früh mit Brüten begonnen und haben bereits flügge Jungvögel. Andere Arten sind eben erst aus dem Winterquartier zurückgekommen. Im Mittelland dürfte sich das Wetter nicht stark auf die Jungvögel auswirken. In den Voralpen dürften einige Arten später mit Brüten anfangen. Verliert ein Vogelpaar zum jetzigen Zeitpunkt Jungvögel, so machen sie häufig ein Nachgelege.

In der Nähe des Naturschutzzentrums La Sauge, das BirdLife Schweiz betreibt, liegt der Mont Vully, wo Rebbauern 90% der Ernte durch den Frost verloren, was manchem Winzer zum weinen brachte. Können eigentlich Gartenvögel auch Gefühle wie Trauer ausdrücken, wenn ihnen das Wetter oder andere Umwelteinflüsse ein Junges getötet hat?

Ob kleinere Vogelarten Gefühle haben ist umstritten und schwierig nachzuweisen. Bei grösseren Vogelarten wie Schwänen und Gänsen und Rabenvögeln sind Verhaltensweisen bekannt, welche als „Trauer“ interpretiert werden können.

Das Bienensterben wird durch Pestizide verursacht und zu wenig Blumen als Nahrungsgrundlage der Tiere. Was hat neben dem verdichteten Wohnungsbau im  Mittelland  die Gartenvögel verdrängt?

Vögel brauchen einen Nistplatz und Futter. Gerade im Siedlungsraum hat sich der Gartenbau in den letzten beiden Jahrzehnten stark gewandelt. Es werden kaum mehr einheimische Büsche und Bäume gesetzt und es gibt auch öfter nur noch Rasenflächen oder gar Steingärten. Damit verschwindet aber die Vielfalt an Insekten, Früchten, Beeren und Nüssen, welche Vögeln als Nahrung dienen. Zudem werden bei Renovationen alle Lücken in Dächern verschlossen und Neubauten weisen oftmals keinerlei Brutmöglichkeiten mehr auf. Das führt dazu, dass selbst häufige Arten wie z.B. Haussperlinge um bis zu 20-40% in ihrem Bestand abnehmen.

Heute ist nicht mehr die Katze der Gartenvögel grösster Feind sondern der Stress durch den 24 Stunden-Betrieb des Menschen. Werden heute Gartenvögel weniger alt als früher und wie schlafen Vögel?

Es gibt keine Untersuchung, ob Gartenvögel weniger alt würden als früher. In der Regel werden kleine Vogelarten nur 3-4 Jahre alt, einige wenige davon können auch mal 6-10 Jahre alt werden.Vögel schlafen an einer geschützten Stelle, z.B. in einem dichten Busch. Sie sind vom ersten Licht am Morgen bis zum letzten Licht am Abend aktiv, einige Arten auch in der Nacht. Da Vögel auch Nachts nicht vor Feinden sicher sind, schläft oftmals ein Teil des Hirnes nicht, damit sie sofort reagieren können, falls sich z.B. ein Marder oder eine Katze anschleichen.

Das Naturreservat La Sauge in Cudrefin am Neuenburgersee und auch das Auried in Bösingen sind ideale Standorte um grössere Vögel zu beobachten im Seeland. Was haben Sie dieses Jahr in La Sauge für eine Ausstellung bereit?

Im BirdLife-Naturzentrum La Sauge ist dieses Jahr eine neue Ausstellung über den Flug der Vögel zu sehen. Ebenso spannend sind aber in dieser Zeit auch die Beobachtungen aus den Hides, den speziellen Beobachtungshütten. Sowohl Eisvogel wie auch Biber sind regelmässig zu sehen, nebst anderen Vogelarten. Bald singt auch die Nachtigall wieder.

 

Was kann der Einzelne im Garten für die Vögel tun ausser einen Nistkasten aufzustellen und welche Projekte hat BirdLife Schweiz dieses Jahr zum Schutz der Vögel sich vorgenommen?

Auf dem Link Siedlungsraum unser Internetseite finden sich ganz viele Tipps, wie ein Garten für Vögel und andere Tiere gestaltet werden kann.
Bei BirdLife Schweiz läuft zurzeit die Kampagne Biodiversität im Siedlungsraum: Natur vor der Haustür. Dieses Jahr ist der Schwerpunkt bei Wasser im Siedlungsraum.

Weitere Informationen zu Birdlife und der Stunde der Gartenvögel hier

EHC Kloten – Hinter dem Vorhang – Fotoausstellung von Dominik Baur

Der Fotograf Dominik Baur hat flüchtige und intime Momente im Alltag des Cupsieger der letzten Eishockeysaison des EHC Kloten mit seiner Kamera fotografiert, die sonst niemand zu Gesicht bekommt. Vom 23. April bis Ende Juni sind sie im Eventhotel rideside Glattfelden zu sehen.

Dominik Baur, Ihre Fotoausstellung trägt den Titel “Hinter dem Vorhang” des EHC Kloten. Ein bekannter Club und Fans haben trotz aller Anhimmelung keinen Zutritt zur Garderobe.Welche Vorarbeit war nötig, damit die Spieler Sie als Bülacher überhaupt reinliessen?
Es war eigentlich relativ wenig Vorarbeit nötig, ein Konzept, Telefonat und Gespräch mit dem Mannschaftsmanager reichte, zudem hatte ich durch die geplante Ausstellung auch die Unterstützung der Clubführung. An das erste Treffen mit der Mannschaft ging ich bewusst ohne Kamera um mich zuerst vorzustellen.
In Frankreich ist der alljährliche Stade de Dieux Kalender mit den erotischen Fotos des Pariservereins ein Hit. Warum haben Sie auf einen Inszenierung der Spieler als Helden verzichtet?

Mir war es wichtig, dass ich die Spieler möglichst authentisch fotografiere, ich wollte auch bei den Portraits möglichst wenig inszenieren und nur wenige Anweisungen geben. Zudem wollte ich den Betrieb der ersten möglich wenig stören, auch bei der Reportagebildern nicht. Erotisch sind die Bilder sicher nicht, aber eine gewisse Intimität wollte ich sicherlich darstellen.

Spieler können gewinnen oder verlieren und bei letzterem werden sie recht dünnhäutig. Gab es Moment, wo Spieler den Tränen nahe waren und sagten, dass sie nicht fotografieren dürfen?
Während der ganzen Zeit war es ein rantasten, es brauchte nach Niederlagen schon Fingerspitzengefühl. Doch im grossen und ganzen hatte ich freie Hand. Einzig am ersten Tag, bei einer Krisensitzung nach der Trennung von Santala wurde ich noch gebeten draussen zu bleiben.
War die Wahl auf schwarzweiss Aufnahmen eine bewusst Absetzung gegenüber Handyfotos oder warum diesen Kontrast?
Schwarzweiss war eine bewusste Entscheidung bereits bei der Erstellung des Konzeptes, nicht wegen einer Absetzung vo Handyfotos, vielmehr um die Kraft und Dynamik zu verstärken, da half diese Reduktion. Harte Typen – harte Kontraste.
Was haben Sie persönlich gelernt über den Mann und Spieler während der zweimonatigen Begleitung?
Vieles, ich bin sehr beeindruckt, welch immensen Aufwand und welche Passion dahinter steckt. Auch die Härte des Spiels und das Ausreizen der psychischen und physischen Grenzen ist extrem. Am meisten in impniert hat mir aber die Bodenständigkeit der Spieler.

 

Ausstellungsort:

Eventhotel riderside

Der Fotograf:

Kunstmuseum/Klee Museum Bern – Die Revolution ist tot – lang lebe die Revolution!

Auch weil Lenin bis im Februar 1916 im Berner Länggassquartier lebte und in der Stadtbibliothek sich seinen revolutionären Schriften widmete, ist der Bezug zum 100. Jahrestag der russischen Oktoberrevolutionen gegeben. Das Kunstmuseum und das Paul Klee Museum in Bern zeigen unter dem Titel „Die Revolution ist tot. Lang lebe die Revolution!“ bis zum 9. Juli Einblicke und Folgen der russischen Revolution in einer nicht so leicht zu verdauenden Doppelausstellung.

Im Oktober 1917 veränderte die Revolution die russische Gesellschaft, den Menschen und die Natur nachhaltig. Doch wer den Ausstellungsraum des Kleemuseums betritt, sucht den Menschen vergebens.Kasimir Malewitsch ist der erste von vielen Namen, die beide Museum mit Dutzenden von Gemälden zeigen und er ist der Vorläufer der russichen Avangarde. Seine Kleinformate mit ihren geometrischen Formen und Linien wirken wie künstlerische aufgemotzte Architektenpläne. Architektur und Design, kalt und unnahbar sind auch im Rest des Saales in den übrigen Gemälden und Installationen zu finden. Alles ist sehr abstrakt und die Folgen dieser russischen Kunst in Europa wird mit einer Ecke Bauhaus aus Deutschland festgemacht.Die gegenstandslose Bildsprache kommt ohne Wort und Gefühl aus und laesst einem etwas ratlos zurück.

 

Das Plakat war für die Verbreitung des sozialistischen Gedankenguts wichtig. Ueberall auch in der Provinz verlangte die Sowjetmacht von den Künstlern, dass sie die kommunistische Erziehung des Menschen abbilden. Im Erdgeschoss des Kunstmuseums Bern ist deshalb auf den Grossformaten der Mensch als Dienstleister des Kommunismus als Bauer, Arbeiter, Parteiführer als Mittel zum Zweck der Propaganda abgebildet.
Doch jeder weiss, die Revolution frisst ihre eigenen Kinder und das Bild- und Videomaterial im Obergeschoss des Kunstmuseums ist brutal, den es zeigt, die Folgen an Natur und Mensch dieser Utopie. Da baden Russen in einem See, der voller Bauschutt und Seifenwasser ist oder zeigen die Fotos die Opfer des Russenstaates, die verwahrlost an Körper und Seele sind. Die Kamera von Boris Mikkaliov hält alles fest und es hat was von Weltuntergang, Verlorenheit, Endstation. Es ist aber auch ein Zeichen für den Mut, den Künstler während und nach der Aera Gorbatschows aufbrachten und sich kritisch mit dem System auseinandersetzten.
Die beiden Ausstellung in Bern zur Revolution gehen zwar der aktuellen Putinzeit und der Antwort der Künstler darauf aus dem Weg, aber belegen, wie die Ideologie der russischen Revolution zu einer Tragödie für das russische Volk wurde, dessen Wunden bis heute bluten.
 
 
Weitere Informationen zur Ausstellung
Bildlegenden:
1
Komar & Melamid
The Origins of Socialist Realism (aus der Serie Nostalgic Socialist
Realism), 1982 – 83
Öl, Tempera auf Leinwand, 183,5 x 122 cm
Collection Zimmerli Art Museum at Rutgers University. Norton and
Nancy Dodge Collection of Nonconformist Art from the Soviet Union
© the artists
2
Kasimir Malewitsch (1878 – 1935)
Suprematistische Komposition (mit gelben, orangen und grünen
Rechtecken), 1915
Öl auf Leinwand
44.5 x 35.5 cm
Collection Stedelijk Museum Amsterdam, Ownership recognized by
agreement with estate of Kazimir Malevich in 2008
3
Alexander Samochwalow
Textilfabrik, 1929
Öl, Tempera auf Leinwand, 68 x 98 cm
Staatliches Russisches Museum, St. Petersburg
© 2017 ProLitteris, Zürich
4
Wolfgang Mattheuer
Die Flucht des Sisyphos, 1972
Öl auf Hartfaser, 96 x 118 cm
Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
© 2017 ProLitteris, Zürich

Kommentar:

Guten Tag Herr Kilchherr,

herzlichen Dank hierfür!

Beste Grüsse

Marie Isabel Meyer

Zermatt unplugged – Nelly Furtado auf der Zeltbühne

Es war ein kühles Erwachen an diesem Morgen vor dem Soundcheck für die Kanaderin mit portugisischen Wurzel Nelly Furtado in Zermatt. Knapp über null Grad, leichter Schneefall, die Berge im Nebel.
Eine kalte Dusche bekam Nelly Furtado auch über die letzten zehn Jahre, nachdem das von Timbaland produzierte Album „Loose“ sie 2006 zum internationalen Superstar gemacht hatte, floppten die nächsten zwei Platten.
Was macht eine Frau, die arbeitslos wird? Sie wird Mutter, lernt gemäss eigenen Angaben das Nähen, absolviert einen 10 000 Meter Lauf, hilft in der Schulbücherei ihrer Tochter aus.

Jetzt veröffentlicht sie „the Ride“, ein Album mit ungewohntem Indiesound. Ob das gut geht? Wird sie ihren Plattenvertrag halten können und am Zermatt unplugged das Zelt füllen? Der 5.April gab Antwort auf die letzte Frage.

Ja, der Saal war voll und südländische Dialekte wie viele andere ausländische Gäste und einige Walliser jeglichen Alters empfingen mit einem warmen Applaus „Powerless“ der erste Song und wohls Nellys Anspielung auf das „unplugged“. Doch wer „Free as a bird“ und all den anderen Popsongs der erste halben Stunde den Stecker zieht, sie auf Gesang, Gitarre und Piano reduziert, nimmt ihnen halt auch die Kraft und das Tanzbare. So war wie später noch oft die Ballade das Stimmungsmittel. Nelly war auch sehr in sich gekehrt, machte wenig Ansagen und keine Animation.

Dann wendete sich für wieder eine halbe Stunde, der besten des Abends, das Blatt. Nelly tauchte auf, band das Publikum mit ein in ihren Querschnitt aus fast zwanzig Jahre Musikschaffen, witzelte rum, lachte wie ein Mädchen. Das Publikum bekamen Gänsehaut bei einem produgiesischen Songs bis die Stimmung wieder kippte und es wieder sehr sanft und wohl zu weiblich oder romantische wurde für Einige. Denn Dutzende von Männer verliessen den Saal, während Verliebte die Hand des Partner suchten.
„Sticks and Stones“ die einzige Zugabe der fast 40 -jährigen nach 90 Minuten war ein druckvoller Popsongs, alle standen auf und tanzten und beim Rausgehen, fragten sich einige, warum gabs nicht mehr davon.
Nelly Furtado hat angedeutet, dass „The Ride“ ihr letztes Album sein könnte und sie sich gerne auf das Drehbuch schreiben konzentieren möchte und auch eine Kunstschule besuchen.
Zermatt hat nochmals ihre feminine Attitüde in der Musik kennengelernt.

Zermatt unplugged – Stefan Eicher auf der Zeltbühne

Obwohl Stefan Eicher keine Rolle spielt im aktuellen Musikschaffen der Schweiz weil er seit 2012 und bis auf Weiteres wegen Rechtsproblemen nichts Neues veröffentlichen kann, ist er zuoberst auf dem Plakat des Zermatt unplugged. Wohl deshalb, weil er mit dem Film „unerhöhrt jenisch“ es als in Frankreich lebender Musiker schaffte wieder ins Gespräch zu kommen. Zusammen mit seinem Bruder Erich, Anwalt und Musiker, begibt er sich darin auf die jenischen Wurzeln der Familie Eicher.
Stefan Eicher ist anders, hatte schon zu Grauzonenzeiten ungewohnliche Musik gemacht und wie bei seinem ersten Konzert im Fri-Son Freiburg vor dressig Jahren ist es wiederum diese ungewöhnliche Sprech- und später Singstimme, die das ausverkaufte Zelt in Zermatt begrüsst sieben Jahre nach seinem letzten Auftritt.
Mehrsprachig wie das Alpendorf geht es dann französisch, schweizerdeutsch, englisch durchs Programm des 56 jährigen Chansonniers, der lange nicht wusste, warum er eine solche Spiellust als einer aus Münchenbuchsee stammender Berner hatte, bis ihm jemand und das war nicht sein Vater über seine Zigeunerwurzeln aufklärte.
Zu Beginn des dreistündigen Konzerts überraschen die zwei Gastmusikerinnen Heidi Happy aus Luzern. Sie zauberte mit ihrem Zylofon und der Engelstimme Romantik als Duo ins Zelt während mit Rapperin Steff La Cheffe das Beatboxen und der Rap die Oldies des Liedermachers auffrischen oder in ein neues Kleid zwangen wie das „Guggisberglied“. Nicht immer geht das gut und das Beatboxen ist oft zu laut oder es entsteht ein Klangbrei.
Stefan Eicher singt gerade über den Tod, die achtköpfige Band stoppt und aus den Gängen tritt ein Blasorchester, das fortan für fetten Sound sorgt und nach schwermütigen Liedern die Leute zum tanzen auffordert und mit weiteren Ueberraschungen geht es weiter.
Das Zermatt unplugged ist zehnjährig, als dachte sich Stefan Eicher, wenn es etwas zu feiern gibt, dann mit allen Zuschauern, also ruft er nach Bäcker Philippe und der backt fortan in Echtzeit am Rand der Bühne Dutzende von kleinen Marrorkuchen und gibt die Zeit durch, bis alles gebacken ist. So heisst es für Stefan Eicher singen oder eine Geschichte erzählen, wie jene, wie Gott die Schweiz und das Matterhorn erschuf.
Die Spielfreunde des mittlerweile zu einem Orchester angewachsen Stefan Eicher wurde stets grösser, lieferte im letzten Drittel Höhepunkte wie „Eldorado“ und die Begeisterungsstürme des eher älteren Publikums waren riesig.
Mani Matter, Peter Reber und Stefan Eicher, die erfolgreichsten (Berner) Musiker der letzten sechzig Jahre und nur einer hat Weltformat – Stefan Eicher, der war wie die Walliser sagen :
„einfach huuereguet“.

Zermatt unplugged – Damian Lynn

Vor zwei Jahren gewann der Krienser Damian Lynn als bester Newcomer den Swiss Music award, dann bezog er seine erste Wohnung als 25jähriger und ging mit seinen englischen Liedern auf Deutschlandtournee. Seit fünf Tagen hat der Sekundar- und Gitarrenlehrer sein zweites Album, draussen, dessen Song „When we do it“ zum meistgespielten des Monats im Radio gehört.

Bereits um fünf  Uhr seien er und sein Schlagzeuger aufgestanden, damit er bei Sonnenschein ab 15 Uhr den zahlreichen in- und ausländischen Gästen des Cervo in mit oder ohne Skischuhe unter freiem Himmel seinen Poprock mit kräftiger Stimme gemischt mit Klassikern wie Ottis Redding vortragen konnte.

Der sich selber als ehrgeizig bezeichnende Luzerner hatte keine leichte Aufgabe die bunte Schar Zuschauer mit doch zum Teil sehr stillen Liedern wie „Winter“ an sich zu binden, doch als Lehrer kennt man ja das Sichaufmerksamkeit holen.

So war dieser Open air Gig deshalb beieindruckend, weil Damian Lynn Stimme stets voll und kräftig klangt und überzeugte, während die neuen Songs des Albums „Truth be told“ zwar gut ankamen, aber ihnen die Eindringlichkeit wie bei einem Ed Sheeran fehlte. Trotzdem, Zermatt unplugged als eines der wenigen Konzerte in der Schweiz bevor er wieder nach Deutschland geht, zeigte, Damain Lynn hat sein Jahr des Lebens vor sich.

Internationales Filmfestival Freiburg – Von der Mongolei bis Kenia

Früher als andere Kantone hatte Freiburg stets einen hohen Ausländeranteil, ist deshalb mit anderen Kulturen vertraut und so überrascht es nicht, dass die 31. Ausgabe des Internationalen Filmfestival zwölf Spiel- und Dokumentarfilme aus vier Kontienten in den Wettbewerb schickt und ein Publikumsmagnet ist.

Noch bis zum 8. April laufen 140 Filme aus 45 Ländern, die zwar nicht immer brandneu sind, aber den Geist des Festivals, die Welt zu Gast in Freiburg zu haben, wiederspiegeln. Nachdem bei uns der Beruf des Filmevorführer der Computersteuerung zum Opfer fiel und viele Kinos in den Stadtzentren schliessen und nur noch Multiplexbauten in Aussenqurtieren, wo das gemeine Volk wohnt, funktionieren, überrascht der volle Kinosaal an der zweiten Vorführung des Eröffnungsfilms „The Eagle Huntress“. Doch dieses Bild wiederholt sich oft an diesem Festival, das Leben in die Kleinstadt bringt und aussergewöhnliche Gäste.
Eine davon ist Aisholpan Nurgaiv. Sie hat den weiten Weg aus der tiefsten Provinz der Mongolei zusammen mit ihrem Vater auf sich genommen, um neben Festivalpräsident Francois Nordmann einige Worte, die niemand versteht, an das welsche Publikum zu richten, bevor der Film vom Otto Bell „The Eagle Huntress“ (Foto) beginnt. Er zeigt wie ihre grosse Liebe zum Vater ihr den Mut gab, in seine Fusstapfen zu treten, um in den Bergen junge Adler zu stehlen, die sie dann dressiert und als erste Frau an einem Wettbewerb in verschiedenen Tests zeigt. Damit setzt sie sich gegen die alten Männer durch, die immer noch glauben, Frauen können das nicht und gehören hinter den Herd.
Der Dokumentarfilm, der besonders zu Beginn etwas gar eingeübte Aussagen hat sonst schöne Landschaftsaufnahmen und dank dem Einsatz einer Drohnenkamera für die Perspektive des Vogels auffällt, hat noch einen Pluspunkt bei der Jury. Die will nämlich mit dem Programm eine Gegensteuer gegen die Männerlastigkeit in der Branche setzten. Aisholpan Nurgaiv in ihrer Fuchsmütze im heissen Filmsaal sieht sehr ergeizig aus und vom Kulturschock nicht eingeschüchtert. Könnte am Schluss gewinnen.
Ein weiterer Favorit auf die 30 000 Franken Preisgeld ist auch der erst am kommenden 8. April zu zeigende Film  „The Birth of a Nation“ von Nate Parker, der von einem gebildeten Sklaven in den USA des 19. Jahrhndert handelt.
Die Schweizer sind fast nicht vertreten an diesem Festival ausser die kanadisch-schweizerische  Regisseuerin Lea Pool, die nach sehr langer Auszeit mit „Double Sentence“ wieder ein Werk am Start hat.
 Eine carte blanche hatte der amerikanische Schriftsteller Douglas Kennedy, der den Jungen unbekannt ist und eine Reihe alter Filme aus seiner Heimat aus den 50/60er Jahre für das Programm auswählte.
Für Filmbesucher wird empfohlen früh anzureisen und ein Ticket für die über die im Zentrum vertreuten Kinos zu kaufen, da es sich oft lange Schlangen bilden.

Weitere Information zum Festival hier