Monat: April 2017
Die Stunde der Gartenvögel von Birdlife und wie es den Himmelsflieger geht
Amsel, Drossel, Fink und Star – alle Vögel sind schon da. So oder ähnlich tönt das bekannte Lied und vom 5. -7. Mai veranstaltet der Dachverband der Natur- und Vogelschutzvereine Birdlife Schweiz eine Stunde der Gartenvögel. Was diese Stunde will und wie es den Gartenvögel bei den schwierigen Wetterbedingungen der letzten Tage geht, weiss Christa Glauser, Stellvertretende Geschäftsführerin von Birdlife.
Christa Glauser, vom 5. – 7.Mai veranstaltet BirdLife Schweiz die Stunde der Gartenvögel. Was muss der Einzelne tun, um da mitzumachen und was will das Projekt?
Die Stunde der Gartenvögel ist eine Beobachtungsaktion von BirdLife Schweiz. Jedermann oder Frau kann eine Stunde lang in seinem Garten oder in einem Park Vögel beobachten und diese BirdLife Schweiz melden unter dem Link auf unserer homepage.
Gleichzeitig sollen auch Angaben gemacht werden zur Gestaltung des Gartens oder Parks. BirdLife Schweiz wertet die Daten dann aus. Einerseits wird ersichtlich in welchen Gärten welche Vogelarten vorkommen, andererseits zeigen sich auch Veränderungen über die Jahre hinweg.
Gartenvögel sind Boten des Frühlings, der mit Frost, Schnee, Regen und Minustemperaturen dieses Jahr nicht richtig gestartet ist. Wie haben die Gartenvögel draufreagiert und gab es Jungvögelverluste?
Einige Arten wie Amseln und Haussperlinge haben wegen des warmen Februars und März bereits sehr früh mit Brüten begonnen und haben bereits flügge Jungvögel. Andere Arten sind eben erst aus dem Winterquartier zurückgekommen. Im Mittelland dürfte sich das Wetter nicht stark auf die Jungvögel auswirken. In den Voralpen dürften einige Arten später mit Brüten anfangen. Verliert ein Vogelpaar zum jetzigen Zeitpunkt Jungvögel, so machen sie häufig ein Nachgelege.
In der Nähe des Naturschutzzentrums La Sauge, das BirdLife Schweiz betreibt, liegt der Mont Vully, wo Rebbauern 90% der Ernte durch den Frost verloren, was manchem Winzer zum weinen brachte. Können eigentlich Gartenvögel auch Gefühle wie Trauer ausdrücken, wenn ihnen das Wetter oder andere Umwelteinflüsse ein Junges getötet hat?
Ob kleinere Vogelarten Gefühle haben ist umstritten und schwierig nachzuweisen. Bei grösseren Vogelarten wie Schwänen und Gänsen und Rabenvögeln sind Verhaltensweisen bekannt, welche als „Trauer“ interpretiert werden können.
Das Bienensterben wird durch Pestizide verursacht und zu wenig Blumen als Nahrungsgrundlage der Tiere. Was hat neben dem verdichteten Wohnungsbau im Mittelland die Gartenvögel verdrängt?
Vögel brauchen einen Nistplatz und Futter. Gerade im Siedlungsraum hat sich der Gartenbau in den letzten beiden Jahrzehnten stark gewandelt. Es werden kaum mehr einheimische Büsche und Bäume gesetzt und es gibt auch öfter nur noch Rasenflächen oder gar Steingärten. Damit verschwindet aber die Vielfalt an Insekten, Früchten, Beeren und Nüssen, welche Vögeln als Nahrung dienen. Zudem werden bei Renovationen alle Lücken in Dächern verschlossen und Neubauten weisen oftmals keinerlei Brutmöglichkeiten mehr auf. Das führt dazu, dass selbst häufige Arten wie z.B. Haussperlinge um bis zu 20-40% in ihrem Bestand abnehmen.
Heute ist nicht mehr die Katze der Gartenvögel grösster Feind sondern der Stress durch den 24 Stunden-Betrieb des Menschen. Werden heute Gartenvögel weniger alt als früher und wie schlafen Vögel?
Es gibt keine Untersuchung, ob Gartenvögel weniger alt würden als früher. In der Regel werden kleine Vogelarten nur 3-4 Jahre alt, einige wenige davon können auch mal 6-10 Jahre alt werden.Vögel schlafen an einer geschützten Stelle, z.B. in einem dichten Busch. Sie sind vom ersten Licht am Morgen bis zum letzten Licht am Abend aktiv, einige Arten auch in der Nacht. Da Vögel auch Nachts nicht vor Feinden sicher sind, schläft oftmals ein Teil des Hirnes nicht, damit sie sofort reagieren können, falls sich z.B. ein Marder oder eine Katze anschleichen.
Das Naturreservat La Sauge in Cudrefin am Neuenburgersee und auch das Auried in Bösingen sind ideale Standorte um grössere Vögel zu beobachten im Seeland. Was haben Sie dieses Jahr in La Sauge für eine Ausstellung bereit?
Im BirdLife-Naturzentrum La Sauge ist dieses Jahr eine neue Ausstellung über den Flug der Vögel zu sehen. Ebenso spannend sind aber in dieser Zeit auch die Beobachtungen aus den Hides, den speziellen Beobachtungshütten. Sowohl Eisvogel wie auch Biber sind regelmässig zu sehen, nebst anderen Vogelarten. Bald singt auch die Nachtigall wieder.
Was kann der Einzelne im Garten für die Vögel tun ausser einen Nistkasten aufzustellen und welche Projekte hat BirdLife Schweiz dieses Jahr zum Schutz der Vögel sich vorgenommen?
Auf dem Link Siedlungsraum unser Internetseite finden sich ganz viele Tipps, wie ein Garten für Vögel und andere Tiere gestaltet werden kann.
Bei BirdLife Schweiz läuft zurzeit die Kampagne Biodiversität im Siedlungsraum: Natur vor der Haustür. Dieses Jahr ist der Schwerpunkt bei Wasser im Siedlungsraum.
EHC Kloten – Hinter dem Vorhang – Fotoausstellung von Dominik Baur
Der Fotograf Dominik Baur hat flüchtige und intime Momente im Alltag des Cupsieger der letzten Eishockeysaison des EHC Kloten mit seiner Kamera fotografiert, die sonst niemand zu Gesicht bekommt. Vom 23. April bis Ende Juni sind sie im Eventhotel rideside Glattfelden zu sehen.
Dominik Baur, Ihre Fotoausstellung trägt den Titel “Hinter dem Vorhang” des EHC Kloten. Ein bekannter Club und Fans haben trotz aller Anhimmelung keinen Zutritt zur Garderobe.Welche Vorarbeit war nötig, damit die Spieler Sie als Bülacher überhaupt reinliessen?
Mir war es wichtig, dass ich die Spieler möglichst authentisch fotografiere, ich wollte auch bei den Portraits möglichst wenig inszenieren und nur wenige Anweisungen geben. Zudem wollte ich den Betrieb der ersten möglich wenig stören, auch bei der Reportagebildern nicht. Erotisch sind die Bilder sicher nicht, aber eine gewisse Intimität wollte ich sicherlich darstellen.
Spieler können gewinnen oder verlieren und bei letzterem werden sie recht dünnhäutig. Gab es Moment, wo Spieler den Tränen nahe waren und sagten, dass sie nicht fotografieren dürfen?
War die Wahl auf schwarzweiss Aufnahmen eine bewusst Absetzung gegenüber Handyfotos oder warum diesen Kontrast?
Was haben Sie persönlich gelernt über den Mann und Spieler während der zweimonatigen Begleitung?
Eventhotel riderside
Kunstmuseum/Klee Museum Bern – Die Revolution ist tot – lang lebe die Revolution!
Auch weil Lenin bis im Februar 1916 im Berner Länggassquartier lebte und in der Stadtbibliothek sich seinen revolutionären Schriften widmete, ist der Bezug zum 100. Jahrestag der russischen Oktoberrevolutionen gegeben. Das Kunstmuseum und das Paul Klee Museum in Bern zeigen unter dem Titel „Die Revolution ist tot. Lang lebe die Revolution!“ bis zum 9. Juli Einblicke und Folgen der russischen Revolution in einer nicht so leicht zu verdauenden Doppelausstellung.
Kommentar:
Guten Tag Herr Kilchherr,
herzlichen Dank hierfür!
Beste Grüsse
Marie Isabel Meyer
Zermatt unplugged – Nelly Furtado auf der Zeltbühne
Es war ein kühles Erwachen an diesem Morgen vor dem Soundcheck für die Kanaderin mit portugisischen Wurzel Nelly Furtado in Zermatt. Knapp über null Grad, leichter Schneefall, die Berge im Nebel.
Eine kalte Dusche bekam Nelly Furtado auch über die letzten zehn Jahre, nachdem das von Timbaland produzierte Album „Loose“ sie 2006 zum internationalen Superstar gemacht hatte, floppten die nächsten zwei Platten.
Was macht eine Frau, die arbeitslos wird? Sie wird Mutter, lernt gemäss eigenen Angaben das Nähen, absolviert einen 10 000 Meter Lauf, hilft in der Schulbücherei ihrer Tochter aus.
Jetzt veröffentlicht sie „the Ride“, ein Album mit ungewohntem Indiesound. Ob das gut geht? Wird sie ihren Plattenvertrag halten können und am Zermatt unplugged das Zelt füllen? Der 5.April gab Antwort auf die letzte Frage.
Ja, der Saal war voll und südländische Dialekte wie viele andere ausländische Gäste und einige Walliser jeglichen Alters empfingen mit einem warmen Applaus „Powerless“ der erste Song und wohls Nellys Anspielung auf das „unplugged“. Doch wer „Free as a bird“ und all den anderen Popsongs der erste halben Stunde den Stecker zieht, sie auf Gesang, Gitarre und Piano reduziert, nimmt ihnen halt auch die Kraft und das Tanzbare. So war wie später noch oft die Ballade das Stimmungsmittel. Nelly war auch sehr in sich gekehrt, machte wenig Ansagen und keine Animation.
Zermatt unplugged – Stefan Eicher auf der Zeltbühne
Zermatt unplugged – Damian Lynn
Vor zwei Jahren gewann der Krienser Damian Lynn als bester Newcomer den Swiss Music award, dann bezog er seine erste Wohnung als 25jähriger und ging mit seinen englischen Liedern auf Deutschlandtournee. Seit fünf Tagen hat der Sekundar- und Gitarrenlehrer sein zweites Album, draussen, dessen Song „When we do it“ zum meistgespielten des Monats im Radio gehört.
Bereits um fünf Uhr seien er und sein Schlagzeuger aufgestanden, damit er bei Sonnenschein ab 15 Uhr den zahlreichen in- und ausländischen Gästen des Cervo in mit oder ohne Skischuhe unter freiem Himmel seinen Poprock mit kräftiger Stimme gemischt mit Klassikern wie Ottis Redding vortragen konnte.
Der sich selber als ehrgeizig bezeichnende Luzerner hatte keine leichte Aufgabe die bunte Schar Zuschauer mit doch zum Teil sehr stillen Liedern wie „Winter“ an sich zu binden, doch als Lehrer kennt man ja das Sichaufmerksamkeit holen.
So war dieser Open air Gig deshalb beieindruckend, weil Damian Lynn Stimme stets voll und kräftig klangt und überzeugte, während die neuen Songs des Albums „Truth be told“ zwar gut ankamen, aber ihnen die Eindringlichkeit wie bei einem Ed Sheeran fehlte. Trotzdem, Zermatt unplugged als eines der wenigen Konzerte in der Schweiz bevor er wieder nach Deutschland geht, zeigte, Damain Lynn hat sein Jahr des Lebens vor sich.