Marc Amacher ist bereit für Stars of Sounds in Murten

Am 7./8. Juli findet am Murtensee das Stars of Sounds Openair statt. Während am Freitag Züri West, Stress und Any MacDonald die Pantschau rocken, gilt es am Samstag für den Thuner Marc Amacher und seine Band nach Kunz und vor Golä ernst. Dann muss er beweisen, dass die Ueberraschung aus Voice of Germany auch auf der Freilichtbühne der Blueser ist, der mit seiner Oberländer-gemütlichkeit und grosser Stimme mitreissen kann. Ein Interview bei 32 Grad.

Du trägst meist einen schwarzen Hut und dunkel Kleidung. Wirst Deinen Look ändern bei so hohen Temperaturen, wenn es am Stars of Sound 30 – 35 Grad ist?

Ich liebe zwar schwarz aber auch andere Farben und kleide mich je nach Laune. Aber einen Hut werde ich sicher tragen, der bietet Schutz gegen Sonne, Regen und Schnee.

Nach Voice of Germany dachte ich, nun geht er ins Studio und kommt mit einer CD stattdessen gibst Du sehr viele Konzerte. Fehlt der Plattendeal oder lockte das Geld der Openairs?

Ich war gerade eine Woche im Studio und wir haben rund um die Uhr gearbeitet. Die Songs gehen nun ans Mischen und Bearbeiten. Die Cd wird Ende Jahr kommen. Ob ich beim Stars of Sounds schon Neues spiele? Lasst euch überraschen.

Innerhalb weniger Wochen hat sich nach dem Tv-Auftritt Dein Leben verändert. Der Familienvater aus Thun erkennt nun jeder. Wie gehst Du damit um?

Nicht anders als vorher. Der Tvauftritt ist etwas Schnelllebiges und schnell vergessen. Wenn mich Leute ansprechen, findet ein Gespräch statt wie früher und ich frage dann, vorher wir uns kennen. Alles ist also ganz locker.

Wie sieht Dein Reperatoire am Stars of Sounds in Murten aus?

Ich werde eigene Sachen spielen und auch solches aus Voice of Germany und Covers. Den Murtensee kenne ich natürlich, war schon zu Besuch dort und auch ein Verwandter von mir wohnt in der Region.

Nach dem Terroranschlag beim Konzert in Manchester verschärfen die Openairveranstalter die Kontrollen. Hast Du manchmal Angst, es könnte etwas geschehen, wenn Du auf der Bühne vor sovielen Menschen stehst?

Ich habe keine Angst. Ich lebe im Bewusstsein,dass auch heute mein letzter Tag sein könnte und fände es vermessen, zu denken, dass das Leben ewig dauert. Ich möchte lieber auf der Bühne sterben, als im hohen Alter pflegebedürfig zu sein. Es gibt ja auch Schicksale, wo ein Gitarrist einen Stromstoss abbekommen hat oder an Herzversagen starb. Vor Terror habe ich keine Angst.

 
Du bist der Gemütliche aus dem Berner Oberland. Gibt es etwas das Dich sauer macht?
 
Leute, die Konzerte in die Luft sprengen. Ich liebe es, wenn es zügig vorwärts geht und kann ungemütlich werden, wenn etwas Organisatorisches nicht klappt oder der Soundmischer sein Handwerk nicht versteht.
Du trittst in Murten nach Kunz und vor Golä auf. Welche Beziehung hast Du zu den beiden Musikern?
 
Also zu Kunz keine, den habe ich noch nicht gehört. Der erste Bassist von Golä Rene Mauer wohnte in meiner Umgebung. Göla ist Buezer und hat wie ich auf dem Bau gearbeitet, wo über ihn geredet wurde, doch Kontakt habe ich keinen zu ihm.

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Alle Fotos stammen von philippereinard.com

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Wolfram Huke – Love Alien oder das Leid der Spätzünder und Singles

In wenigen Tagen ist Sommeranfang und für viele Paare heisst das dreimal S – Sonne, Spass, Sex. Doch eben soviele bleiben trotz Dating-Apps alleine, das weiss auch der Leipziger Wolfgram Huke. Mit dem Buch und gleichnamigen Film „Love Alien – warum ich erst mit 31 Sex hatte“ zeigt er das Leiden der männlichen Singles und deren Traurigkeit darüber, warum das mit der Liebe so verdammt kompliziert ist, auf.  Ausserdem Infos über die Interessensgesellschaft Pro Single Schweiz.

 

Sowohl der Film wie das Buch “Love Alien” behandeln den weitverbreiteten gesellschaftlichen Druck Liebe und Sex unter einen Hut zu bringen und nicht mit 30 noch eine männliche Jungfrau zu sein. Doch Ihre Geschichte ist die vieler Singles in diesem Sommer, sie bleiben alleine. War die Schnelllebigkeit der modernen Lebens oder der Mangel sich selber zu kennen und wissen, was Mann will, der Grund Ihrer Beziehungsunfähigkeit?

 Ich kann nicht sagen, was der Grund war. Auch heute nicht. Vielleicht gibt es „den“ Grund nicht. Ich wusste sehr genau, was ich will. Und zu schnell ist mir mein Leben auch noch nie vorgekommen. Wenn überhaupt, dann war es sicher eine Mischung aus vielen Dingen. Jeder, der mich kannte, hatte eine Antwort. Meine Mutter sagte, ich sei zu egoistisch. Stil-Beraterinnen sagten, ich sei zu schlecht angezogen. Eine Therapeutin sagte, vielleicht wollte ich gar keine Beziehung. Und zehn andere Leute sagten noch zehn andere Dinge. Das Verrückte: Die haben sicher alle irgendwie recht gehabt. Einen Grund kann ich trotzdem nicht nennen.

Ist die dauernde Erreichbarkeit und das Oeffentlichmachen des Privaten auf den sozialen Medien durch Ueberaktivität in der Freizeit auch ein Grund, warum Männer keine Freundin finden, weil es dazu auch das Warten und aufmerksame Gehen durch die Welt braucht statt immer aufs Handy zu starren?

Ob Handy und Facebook schuld sind, dass Menschen allein bleiben? Gute Frage, ehrlich gesagt — keine Ahnung. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ich nutze Facebook, um meine Freizeit zu organisieren. Eines meiner Hobbies ist das Swingtanzen, und da verabredet man sich viel per Facebook. Mit der Hilfe sozialer Medien treffe ich also am Ende des Tages auf ganz reizende echte Menschen. Man könnte es also durchaus auch positiv sehen.
Wer die Liebe gefunden hat, verheiratet ist mit Kind, profitiert von den Singles, weil diese durch die Steuern, das gesellschaftliche Modell der Familie oder Frau mit Kind unterstützen. War eine Motivation von Ihnen Ihren sex- und beziehungslosen Zustand mit 30 Jahren auch zu beenden, weil sie dann zu den Gewinnern gehören und nicht von oben herab angeschaut werden würden?
 

In solchen Kategorien habe ich nie gedacht. Für mich war das Problem, dass ich so gern eine Freundin gehabt hätte — aber nicht wusste, wie ich eine finden kann. Und der Gedanke, vielleicht den Rest des Lebens allein verbringen zu müssen, war sehr bedrückend. Steuern oder Geld sind mir nie in den Sinn gekommen, oder Gewinner sein zu wollen.

Wir sind entspannter, wenn die Ich-Orientierung durchbrochen wird. Trotzdem fördert gerade das Internet den Ich-Bezug und ist deshalb so erfolgreich. Waren Sie wie viele Grossstadtneurotiker oder Landeier nicht auch Opfer der Zeit im digitalen Zeitalter, wo sich alles ändert, auch das sich Treffen und kommunizieren?$

Wenn die Frage ist, ob ich zu viel Zeit im Internet verbracht hab: ja, sicherlich. Wenn man deprimiert ist und sich einsam fühlt, dann liegt es schon nahe, sich im Internet zu verlieren. Früher hat man vielleicht Bücher gelesen. Das Internet erzeugt natürlich eine Illusion von Nähe, ohne dass man vom Schreibtisch aufstehen muss, das macht es so reizvoll. Wenn man jemanden kennenlernen will, muss man als erstes schon raus und unter Menschen.
 
 
Singles fühlen sich Unvollständig, manche sehen es als Krankheit an, werden stigmatisiert. Welche Tipps haben Sie heute als eine,  der aus seiner Traurigkeit ausgebrochen ist, für ewige Suchende auf Lager, wenn die am verzweifeln sind?

Meine Tipps sind unspektakulär: essen, tanzen, musizieren. Das sind seit Jahrtausenden die Tätigkeiten, die Menschen überall auf der Welt tun, wenn sie eine gute Zeit haben wollen. Dabei kommt man sich näher. Das aussuchen, das einem am ehesten liegt — und anfangen. Chor ist super. Tanzverein auch. Oder ein Kochzirkel. Zu sagen „ich kann nicht tanzen“ ist eine Ausrede. Das hab ich auch gesagt — und inzwischen ist Swingtanzen das, womit ich die meiste Zeit verbringe.

Weitere Informationen zum Autor, seinem Film und der DVD hier

Das Buch „Love Alien“ erschien im Fischerverlag hier

Pro Single Schweiz

Die Interessensgemeinschaft Pro Single Schweiz mit Sitz in Zürich setzt sich für die Interessen der Alleinstehenden in der Politik und Gesellschaft ein und beschreibt ihre Ziele so:

  • Öffentlichkeitsarbeit als Grundlage einer unabhängigen Meinungsbildung
  • Einflussnahme bei Behörden, Beteiligung an Vernehmlassungsverfahren
  • Zusammenarbeit mit Organisationen, die die Vereinsziele unterstützen oder ähnliche Ziele verfolgen
  • Sammlung und Auswertung von Dokumentationsmaterial
  • Erfahrungsaustausch und Informationstätigkeit unter den Mitgliedern

Weitere Informationen und Mitgliedschaft hier

Art Basel 2017 – Gegenwartskunst in/für Massen

Ein Kunstwerk hat dann seinen Zweck erfüllt, wenn es den Betrachter auf einen Monolog zwischen sich und dem Bild zurückwirft. Mit 291 Galerien, 20 Tausend Werken im Wert von einer Billion Franken präsentiert die 48. Ausgabe der Art Basel vom 15. bis 18 Juni 2017 Gegenwartskunst für ein Publikum aus Sammlern aus der Oberschicht und Betrachtern aus dem gemeinen Volk, die hier die Qual der Wahl haben diesen Monolog zu beginnen, wenn sie denn die Muse finden.

Auf die Frage, wie den die Art Basel den Kunstmarkt beieinflusse, sagte der ehemalige Journalist und seit 26 Jahren Direktor der Messe Marc Spiegler, er wisse es nicht. Neben der Venedig-Biennale und Documenta-Kassel versuche die Art Basel nicht den Fehler zu machen wie viele Auktionshäuser, die im vergangenen Jahr schlecht wirtschafteten weil sie den aktuellen Trends verschliefen sondern Basel wolle zeigen, wer und was momentan gefragt sei.
Der Kunstmarkt, diese Konstrukt, das man nirgends studieren nur durch lernen an der Nachfrage begreifen kann, wird zusehens von Sammlern aus Asien, die verstärkt Kunst kaufen und auch an der Art Basel mit Galerien präsent sind, geprägt.
 Doch so sehr der 48jährige Messedirektor und seit 30 Jahren Veganer die Kommunikation zwischen den Käufern und Galerien für die, die Art Basel gemacht wurde, betont, am Schluss muss er auch eingestehen, dass die Art Basel vorallem eines will, die Massen, das Volk unterhalten.
Der Unlimitedsektor gleich hinter dem Eingang vom Marktplatz besteht aus 76 grossfächigen Projekten. Monumentale Skulpturen, Videoprojektionen, Wandgemälde, Fotoserien. Hier wird Gegenwartskunst gezeigt, die nicht Schönheit als oberstes Credo sieht sondern mehr Fragen aufwirft, als sie beantworten kann. Heutige Kunst irritiert, es geht ihr nicht darum etwas Harmonisches zu schaffen, dass den Betrachter entspannt, sondern darum Dinge herzustellen, die provozieren. Die Amerikanerin aus Chicago Donna Huanca und ihre Performence Bliss (Realitycheck) ist ein gutes Beispiel dafür. Sie und eine Kollegin stehen nackt vor Skulpturen und bemalen sich mit Farben bis Mensch, seine Haut und das farbige Kunstwerk dahinter zu einem verschmilzen.
Klar sind auch dieses Jahr die 291 Galerien aus aller Welt die Stützpfeiler der Art Basel. Interessant, dass auch neu solche aus Kairo, Afrika und vorallem Asien anwesend sind, nachdem der Ableger der Baslerausstellung im Pazifikraum im letzten Herbst ein Hit war. Sowohl für den Bundesrat für Kultur Alain Berset wie seine Freiburger Bekannte Miss Schweiz Lauriane Sallin und all die anderen Sammler und Besucher war und ist dieser Sektor eine Art Dusche in Farben auf recht engem Raum und immer dabei ….
das Handy. Wie bei den Modeschauen oder Konzerten werden hier vom illusterem Publikum, das neben den Bildern mindestens so spannend anzusehen ist, die Kunstbilder auf den sozialen Kanälen geteilt und weltweit verbreitet. Die rasche Vermarktung und Aufmerksamkeit auf sich ziehen, macht wohl auch den Reiz und den Grosserfolg einer Art Basel beim Volk aus und vielleicht sogar zusehens bei den Käufern, den besondern die Asiaten kaufen lieber Trends als alte Klassiker. Mittlerweile ist gemäss Hauptsponsor UBS Präsident Jürg Zeltner Kunst mehr wert als Geld. Von den masslos überteuerten Bilderverkäufen profitiert an der Art Basel auch der Besucher. Den die xstelligen Zahlen für ein Werk eines jungen Künstlers, die hier über den Ladentisch gehen, heissen auch, eine Galerie kann sich ihren Auftritt in Basel nächstes Jahr wieder leisten.
34 Filme und Videowerke mit Bezug zu den aktuellen politischen Ereignissen des Terrors oder den Nord/Südkonflikt in Korea wie eine Auseinandersetzung mit der Liebe, dem Tod und der Unendlichkeit eines Andy Warhol Schülers laufen zum Teil ausserhalb wie im Stadtkino Basel.
Auch vor den Messetoren ist der Parcours mit 22 ortsspezifischen Kunstwerken rund um den Basler Münsterplatz. Superstar Ai Weiwei’s monumentale Skulptur „Iron Tree“ ermöglicht eine Beziehung zu Natur, Kultur, Geschichte und das Selbst zu reflektieren.
Wer nur aus den Hallen will, findet auf dem Basler Messeplatz einen interaktiven Jahrmarkt der Schweizer Künstlerin Claudia Comte mit Installation, die eher an Sport als Kunst erinnern oder doch wieder Kunst im Internet werden, wenn die die nichts können als sich selber zu vermarkten, ein Selfie machen und es auf Instagram posten.
Die Art Basel hat eine wichtige Funktion in dieser Zeit des Terrors und den globalen Veränderungen. Sie ist weniger, das was der Direktor Marc Spiegler sagt, eine Auseinandersetzung mit dem Zustand der Welt. Wer die Randstunden nutzt oder gleich um elf Uhr ansteht, findet nachdem Ganzkörperscan am Eingang in den Hallen der Art Basel wie in der ganzen Stadt Spielplätze der Fantasie, die beschwingt und glücklich machen, wenn man den bereit ist, sie an sich heranzulassen und mit den daraus entstandenen Gefühlen zu kommunizieren. Das kann sehr gut tun.

Weitere Informationen zur Art Basel hier

Noch einige Eindrücke

David Taugwalder – Romeo und Julia am Gornergrat – meine Erfahrungen

Die Proben als Romeo haben für den Zermatter David Taugwalder auf dem Riffelberg begonnen. Hier steht er ab dem 6. Juli bis 27. August unter der Regie der Bernerin Livia Anne Richard in seiner ersten Hauptrolle im Stück „Romeo und Julia am Gornergrat“ auf der Bühne. Wie er sich auf die Rolle vorbereitet und seinen Alltag zwischen Büroangestellter und Schauspieler meistert, erzählt er im Interview und schickte gleich noch einige Handyfotos aus den Proben.

 

David Taugwalder, nach der Arbeit im Treuhandbüro Deines Vaters heisst es am Abend die Gornergratbahn besteigen zum Riffelberg, wo die Proben zu “Romeo und Julia am Gornergrad” beginnen. Wie bekamst Du diese Traumrolle?

Nach meinem Engagement vor zwei Jahren bei „The Matterhorn Story“ kam die Regisseurin Livia Anne Richard auf mich zu und machte mir das Angebot für die Rolle in diesem Sommer. Da die Zusammenarbeit vor zwei Jahren sehr gut geklappt hat und mich das Theaterspielen so richtig gepackt hat, war es für mich eine riesige Freude auch bei „Romeo und Julia am Gornergrat“ dabei zu sein. Ich denke, dass diese Rolle gut zu mir passt und schätze es, neue Erfahrungen im Schauspielbereich sammeln zu dürfen.

Du bist Laienschauspieler und ich kann mir vorstellen Regisseurin Livia Anne Richard ist streng. Hast Du über den Winter Sprech- und Schauspielunterricht genossen?

Da ich schon vor zwei Jahren dabei war, wusste ich, was auf mich zukommen wird. Wir haben einen sehr intensiven Probeplan und dieser bietet genug Spielraum, um das Schauspielerische wie auch das Sprachtechnische zu trainieren und auf die Aufführungen hin zu optimieren. Unsere Regisseurin hat in ihrer Laufbahn immer sehr gute Erfahrungen mit Laienschauspielern gemacht und versteht es hervorragend aus den Spielern das beste herauszuholen. Dabei geht es nicht darum, dass man sich verbiegt und versucht eine grosse Show abzuziehen. Die Kunst ist es in seiner Rolle authentisch zu bleiben, zu spüren wer man ist bzw. darstellt und so jede Probe und Aufführung neu zu erleben.

Als Zermatter, wo jeder jeden kennt, gab es sicher auch Sprüche über den Liebhaber Romeo zu spielen, nehme ich an. Doch Du bist nicht Romeo sondern Jakob, da das Zermatterstück verändert wurde. Was ist den anderes als beim Shakespearstück?

Haha jaja den ein oder anderen Spruch gibt es immer wieder und das gehört auch dazu. Es ist ja schön, wenn sich die Leute dafür interessieren und nachfragen wie es läuft. Die Entstehung des Stücks war ein Prozess, der in einer ganz neuen, eigenen Version von Romeo und Julia gipfelt. Mit der traumhaften und einzigartigen Kulisse, die wir am Riffelberg haben und dieser unendlichen Weite, die da oben herrscht, ist unsere Regisseurin auf neue, spannende Ideen für die Inszenierung gekommen. Ortsbezeichnungen, Namen und kleine versteckte Anekdoten wurden integriert. Der Kern der Geschichte mit dem Streit der Väter und der darunter leidenden Liebe von Romeo und Julia (in unserem Stück Jakob und Maria), bleibt aber bestehen. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten…

Du warst bisher im Dorf als ruhiger Typ bekannt, der Fussball und Skifahren liebte und nun jeden Abend viel Gefühl vor Publikum zeigen muss. Hattest Du anfangs Versagerängste und hast in Deinem Leben schon so eine traurige Liebesgeschichte durchlebt?

Versagerängste hatte ich nie, nein. Ich hatte und habe nach wie vor grossen Respekt vor der Rolle. Es ist aber wichtig, dass man in erster Linie mit Freude an die Aufgabe herangeht und sein Bestes gibt auf der Bühne. Natürlich steht man innerhalb der Proben immer wieder vor neuen Herausforderungen. Ich empfinde dies aber eher als Ansporn und verbinde es überhaupt nicht mit negativen Gefühlen. Eine dramatische Liebesgeschichte in diesem Ausmass habe ich bisher in meinem Leben noch nicht durchlebt.

Die Geschichte geht an Herz und braucht Vertrauen zur Partnerin, kannst noch etwas über Deine Liebe Julia sagen? Wie fandet ihr die gleiche Wellenlänge?
 
Es ist so, dass wir uns privat schon von klein auf kennen und bereits vor zwei Jahren gemeinsam auf der Bühne standen. Diese Erfahrung war sicherlich extrem hilfreich für das neue Stück „Romeo und Julia am Gornergrat“, welches für uns nochmals eine grössere Herausforderung darstellt. Wir haben die ganzen Proben über ein gegenseitiges Vertrauen aufgebaut, wissen wie das Gegenüber tickt und reagiert. Dies ist sehr wichtig, da wir im ganzen Stück sehr viele gemeinsame Dialoge haben. Wir haben eine gute Mischung zwischen Spass, der auf den Proben auch Platz haben soll, und der nötigen Professionalität und Disziplin gefunden.

Wenn der letzte Vorhang gefallen ist, hast nun bereits zweimal nach der “Matterhornstory” in einem Openairtheater gespielt mit grossem Medien- und Publikumsinteresse im ganzen Land. Möchtest Du eine Schauspielerausbildung machen oder Dich von einer Agentur vertreten lassen?

Im Moment bin ich mitten im Probeendspurt für „Romeo und Julia am Gornergrat“ und möchte mich auf den Sommer konzentrieren. Zudem schliesse ich im Oktober meine Ausbildung zum Dipl. Betriebswirtschafter ab. Dies verlangt noch einiges an Arbeit in den nächsten Monaten und hat Priorität. Was genau nacher sein wird und wie es weitergeht, weiss ich noch nicht genau. Das Theaterspielen macht mir aber extrem Spass und man soll niemals nie sagen. Ich kann mir durchaus vorstellen auch bei weiteren Produktionen mitzuwirken.

Weitere Informationen zum Freilichtspiel Zermatt  hier

Hier die Handyfotos von David Taugwalder von der

 Freilichtbühne Riffelberg auf 2582 m.ü.M.

Appenzeller Schaukäserei – Die Nacht der offenen Tür und andere Geheimnisse

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Eine würzige, jahrhundertalte Käsemischung, eine lustige Sennenfernsehwerbung – der Appenzeller Käse macht alles richtig, wenn es um die Gunst der Publikums geht. 8 Millionen Besucher haben die Produktionsstätte des Appenzeller Käses die Schaukäserei in Stein seit ihrer Eröffnung vor vierzig Jahren besucht. „In der Nacht der offenen Tür“ am 10. Juni von 16 bis 23 Uhr öffnet der Betrieb seine Tore und gewährt Einblicke hinter die Kulissen. Käsemeister Urs Buchegger über den Käse, seine Entwicklung, die Probleme und seinen Beruf im Interview.

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Urs Buchegger, am 10.Juni darf der Besucher der Appenzeller Schaukäserei vor Ort in Stein AR von 16.00 bis 23.00 Uhr das 40jährige feiern. Wie wollen Sie die Besucher zusätzlich überraschen, da man ja schon viel sieht beim Tagbesuch durch die Schaufenster? 

Diverse Kinderattraktionen, Musik, Festwirtschaft, Streichelzoo, Tradition & Brauchtum Ausstellung, Führungen

Käselager

Bis ins 13. Jahrhundert geht das geheime Rezept um den Rohmilchkäse zurück. Wie kann man ein Rezept solange unter den Käsern vor der Oeffentlichkeit geheim halten?

Nur wenige ausgesuchte verlässliche Personen kennen dieses geheime Rezept der Kräutersulz. Auch wir in Käsereien kennen dieses Rezept nicht. Dadurch wird es geheim gehalten.

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Ich wohne in der weiteren Gegend des Greyerzerkäses und der wird ja wie der Appenzeller aus der Milch der Region gemacht, doch die Landwirtschaftsbetrieb weichen der Bauindustrie und es wird knapp den Grundsatz aufrecht zu erhalten.. Kennt Appenzell auch dieses Problem oder welche Sorgen plagen die Senner und 52 Dorfkäsereien, von denen Sie die Milch bekommen? 

Aktuell ist noch genug silofreie Milch in dem angestammten Gebiet vorhanden um den Bedarf des Appenzellers abzudecken. Die Anzahl der Lieferanten geht aber auch bei uns zurück. Die restlichen Lieferanten produzieren aber dafür mehr Milch. Aber auch bei uns ist es eine Herausforderung den Käsepreis auf einem guten Niveau zu erhalten, um den Bauern für die aufwendig produzierte Milch einen guten Milchpreis bezahlen zu können. Die Konkurrenz ist sehr gross.

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Was der Stadtkonsument oft vergisst, ist ja der Käse kommt aus der Natur und unterliegt deren Launen. Hier um den Mont Vully verloren gerade im Frühjahr ein andere Berufsgruppe  die Winzer 80% ihre Ernte wegen dem Frost. Was macht eigentlich eine Schaukäserei wenn die Natur um den Säntis durch eine Naturkatastrophe nicht mehr das liefert, was Sie brauchen?

Aktuell ist die Versorgungslage sehr gut. Bei einer Naturkatastrophe müsste man dann aktuell Massnahmen ergreifen wenn man die Produktion aufrechterhalten will.

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Der Beruf des Käsers erfordert Kraft und einen guten Geschmacksinn, damit der würzige Geschmack des Appenzellers seinen Weg mit 8800 Tonnen in die Welt findet. Vertrauen Sie immer auf die modernen Messgeräte oder genügt nur eine Blick und Bauchgefühl, ob ein Käse gut oder schlecht ist?

Neben den Messgeräten, ist sicher auch ein gutes Bauchgefühl sehr wichtig, um einen guten Käse herzustellen. Denn die Milch ist ein Naturprodukt, die nicht genormt ist.

 

Flyer vorne

Kann ein Käser nach acht Stunden und fünf Tagen am Sonntag noch geschwellte Kartoffeln mit Appenzeller geniessen oder gibt es in der Freizeit eine Käsefreiezone?

Wir Käser geniessen auch gerne ausserhalb der Arbeit gute Mahlzeiten mit Appenzellerkäse. Auch gerne geschwellte mit Appenzellerkäse.  

Weitere Informationen zur Schaukäserei und Veranstaltung

 hier

Die Fotos wurden von Starproductions zur Verfügung gestellt.