Die Fondation Beyeler lebt von Ausstellungen mit grossen Namen der Malerei. Im zwanzigsten Geburtsjahr zeigt die dritte Sammlungspräsentation „Cooperations“ in zwölf Räumen 170 Werke von der Spätrenaisance bis ins 21. Jahrhundert aus dem Archiv oder von Leihgaben bis zum 1.Januar 2018.
Klar, ein Eintritt in die Fondation Beyeler an der Schweizer Grenze in Riehen ist nicht billig, doch das Geld geht ja nicht nur auf die Gehälterkonten der Kuratoren Sam Keller und Ulf Küster der finalen Sammlungsausstellung „Cooperations“ im 20. Geburtstagsjahr sondern immer wieder in Käufe. Doch bekanntlich sind moderne Künstler sauteuer und auch ein Sam Keller muss rechnen. Daher ist er froh, wenn ihm Sammler oder dem Haus verbundene Künstler in ihrem Nachlass gewähren, sie auszustellen, damit eine Epoche auch mal vollständig gezeigt werden kann.
Und wenn Beyler ausstellt, dann wird wie immer und auch jetzt bei „Cooperations“ das Ganze gross aufgezogen. Nach einem Gang durch einen Perlenvorhang gehts in zwölf Räumen durch ebensoviel Epochen in das Museumsarchiv und das hat alle grossen Namen der Malerei bereit.
In der Wunderkammer gleich zu Beginn wird es eng, aber als nachempfundenes altes Hauszimmer werden Gegenstände in neuer Form zu einander gesetzt und gehängt und erhalten eine neue Bedeutung. Als eine Referenz an den Salon, wo früher viele Reiche ihre teueren Gemälde hatten und Künstler oft zum ersten Mal mit der bildenden Kunst in Berührung kamen, hängen Picasso, Cezanne, Van Gogh. Eng der Raum aber mit viel Kraft und schon geht es weiter zu den Surrealisten wie Miro oder Max Ernst bevor die abstrakten amerikanischen Expressionisten wie Pollak noch schnell mit Farbe um sich werfen bis Andy Wahrhol und Roy Lichtenstein einen Raum für sich haben.
Klar hat auch Claude Monet und seine Seerosen mit herrlichem Blick in den Beyelerpark seine Wände und mit Gerhard Richter gehts auf die Neuzeit zu. Peter Doig aus Schottland war der jüngste gezeigte Maler in der Fondation vor zwei Jahren und kommt nun zum Schluss dieses Rundganges durch die Jahrhunderte der Malerei nochmals zum Zug.
„Cooperations“ ist eine Ausstellung für die Sie sich Zeit nehmen müssen, den sie ist gross und mit 170 Werken aus acht Ländern und einem zeitlichen Bogen von der Spätrenaissance bis Heute auch eine Herausforderung an die Augen und dem Spüren, was soviele Maler und ihre Fantasien in einem auslösen können.
Weitere Informationen zur Fondation Beyler und der Ausstellung hier
Bildlegende
1
MAX ERNST, L’ANGE DU FOYER (LE TRIOMPHE DU SURRÉALISME), 1937
Öl auf Leinwand, 114 x 146 cm
Privatsammlung
© 2017, ProLitteris, Zürich
2
BALTHUS, PASSAGE DU COMMERCE-SAINT-ANDRÉ, 1952-1954
Öl auf Leinwand, 294 x 330 cm
Privatsammlung
Foto: Mark Niedermann
3
GERHARD RICHTER, VIERWALDSTÄTTER SEE, 1969
Öl auf Leinwand, 120 x 150 cm
Daros Collection, Schweiz
© Gerhard Richter 2017 (0247)
4
ANDY WARHOL, SKULL, 1976-77
Synthetische Polymerfarbe und Siebdruck auf Leinwand, 38,1 x 48,3 cm
Privatsammlung, Schweiz
© The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / 2017, ProLitteris, Zürich
5
PETER DOIG, PELICAN (STAG), 2004
Öl auf Leinwand, 276 x 200,5 cm
Privatsammlung, Courtesy Michael Werner Gallery, New York and London
© 2017, ProLitteris, Zürich
Foto: © Mark Woods
6
ROY LICHTENSTEIN, TEX!, 1962
Öl, Magna und Bleistift auf Leinwand, 172,7 x 203,2 cm
Esther Grether Familiensammlung / Esther Grether Family Collection
© Estate of Roy Lichtenstein / 2017, ProLitteris, Zürich
Foto: Martin P. Bühler
7
LOUISE BOURGEOIS, LES FLEURS, 2009
Wasserfarbe auf Papier, Folge von 12, jeweils 59,7 x 45,7 cm Collection The Easton Foundation
© The Easton Foundation / 2017, ProLitteris, Zürich
Foto: © Christopher Burke