Tafers – Christian Schmutz bringt mit Hörspiel-CD Sensler näher

 

Wie in einem Sandwich eingeklemmt, seien die Sensler zwischen den Bernern und Welschen im Röstigraben und hätten es schwer, heisst es im Hörspiel „D Seisler hiis böös“ dem Hörspiel mit 30 Stimmen von Christian Schmutz. Der Dialektologe und Journalist aus Tafers schaut seinen Mitbürgern aufs Maul und der Hörer amüsiert sich bei dieser Sprachlektion der Senslerhotline.

Im Jahr 2000 veröffentlichte der 1970 geborene Christian Schmutz als Journalist das „Senslerdeutsche Wörterbuch“ und seither hat er die Marktlücke, das Gebiet zwischen Düdingen bis Schwarzsee literarisch darzustellen, mit zwei  Romanen ausgefühlt. Mittlerweile arbeitet er auch beim Radio SRF und das gesprochene Wort ist sein Brot und für den Interessenten der Sprache, die im Hörspiel auch mal als Walliserdeutsch mit einer Kartoffel im Maul beschrieben wird, der einfachere Weg sich anzunähern als der geschriebene Dialekt.
Wer eine Minderheit ist, muss sich gegen die Missverständnisse und Gemeinheiten der Nachbaren jenseits der Saane und Sense wehren. das kennt der Berater Toni Schöpfer bei der „Sensler Hotline“. Als roter Faden durch das Hörspiel rufen ihn Einheimische und andere Schweizer an und klagen über das Leben und Miteinandersein in den Freiburger Voralpen. Doch Christian Schmutz weis zwar das „d Seisler hiss böös“ doch das Hörspiel sind 79 Minuten voller Lacher und Seitenhiebe über das Verhältnis der Restschweizer zu den Senslern und umgekehrt. Er verbindet geschickt Worterklärung, Charakterstudie und Witz in 22 Teilen zu 3,5 Minuten. 30 Stimmen lassen die Minuten schnell vergehen und machen das Geschehen lebendig um die Dialektvielfalt in und um Deutschfreiburg.
Weitere Informationen zur Sensler Hotline und Autor hier 
 Das Hörspiel erschien im Zytloggeverlag 
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Zürich – Giardina 2018 – Wellness im kleinen Grün

Der Gärtner arbeitet wie ein Modedesigner, sein Material sind die Blüten und Pflanzen. Wer seinen Garten nicht dekorieren sondern bepflanzen will, dem liefern 280 Aussteller aus 8 Ländern an der 20. Giardina zum 18, März in der Messe Zürich Oerlikon Inspiration für Garten, Terrasse und Balkon.

Die Zugsfahrt durchs Mittelland von Freiburg nach Oerlikon liefert den Beweis für das Motto der diesjährigen Giardina „Grosse Wirkung auf wenig Raum“.  Die Schweiz wird zugemauert, die Grünflächen werden kleiner und seltener und somit steigt ihr Wert.
Was früher ein Stück Erde mit Gemüse darauf vor dem Bauernhof war, ist heute eine kleine Fläche Grün vor dem Eigenheim, das als
Rückzugs- und Wohlfühlort gestaltet, bepflanzt und eingerichtet werden will, damit es sowohl dem Mensch wie den Tieren nützt.
Also Bühne frei für Blumen und Pflanzen, sie sind die Hauptdarsteller in der warmen Jahreszeit, doch die Ideen, das Budget und der Standort sind für den Gärtner genauso wichtig, wie eine Podiumsdiskussion unter Fachleuten an der Giardina zeigte.
Zwar gibt es den Trend im Garten nicht, aber zu viele machen den Fehler und kaufen im Gartencenter drauflos, was dann nicht zusammenpasst. Genauso wie der Haarschneider den Kunden berät damit man keine Vogelscheuche wird, so holt auch der Gärtner den Kunden sowohl emotional wie rational ab und berät, damit die jährlichen 53 Million für die Gartenkultur, die der Schweizer ausgibt, gut investiert sind.
Die Giardina zeigt in ihrer 20. Ausgabe wie sich der Garten, Balkon oder die Terrasse zu einem Wohnraum mit verschiedenen Flairs gestalten lässt, damit die Funktionen wie Essen, Entspannen, Spielen, Lesen und Baden alle ihren Platz bekommen.
Weitere Informationen zur Giardina 2018 hier

Zürich – Man`s World – kleine Erfinder gross machen

 

Im vergangenen Jahr war der böse Mann in der Politik, Me too – Kampagne oder Krieg stets präsent. Zum Glück gibt es bis zum 11. März an der Elias Canetti Strasse im Stage One Oerlikon die Plattform Men`s World, wo Ideen von guten Schweizer Männern präsentiert werden, die das Leben ihrer Artgenossen bereichern wollen.

Es liegt immer ein Geheimnis auf dem Entscheid, was ein Mann aus seiner Nichtigkeit macht und welchen Beruf er ergreift. Der 29-jährige Julian Huber aus Hägglingen, Kanton Aargau war Werkzeugmacher als er sich mit der Biografie seines Grossvaters beschäftigte und fand, der sah auf den schwarzweissen Fotos mit dem Hut stattlich aus. Bis Anfang 20. Jahrhundert war die modische Kopfbedeckung aus dem Raum Wohlen weltbekannt und nun zeigt die Hutwerkstatt Risa wie Strohbänder zu einem von 18 Strohhutmodellen nach den Namen der Ortschaften des Freiamtes zur Kollektion werden und eine Tradition weiterlebt.

Mit nichts lässt sich mehr Geld sparen als mit guten Schuhen, die lange halten. Risch Shoes aus Zürich hat ein 3D Scanner in die Stage One Halle gebracht, der des Mannes Füsse vermisst und ein digitales Abbild erstellt. In 100 Arbeitsstunden entsteht aus Leder aus der Toskana ein Schuh in Handarbeit, doch an der Man’s World hat der Kunde die Möglichkeit einen von 100 Paaren mit der Wunschfarbe einzufärben, im Tumbler zu trocknen und anschliessend im Vintagelook nach Hause zu gehen.

Bei Daniel Peyer und Michael Hofer glänzt das Haar und der Bart. Zusammen mit einer Kosmetikerin haben sie unter den Namen Mootes for Gentlmen an der Konradstrasse Zürich ein Sortiment für die Pflege rund ums Gesicht.

Das Bundesamt für Umwelt BAFU und die Wald- und Holzbranche lanciert die Kampagne „Woodvetia“. Der Künstler Inigo Gheyselinck hat dazu lebensechte und -grosse Figuren aus Schweizer Holz geschaffen, die darauf aufmerksam machen sollen, dass der Schweizer Rohstoff Holz zu oft im Wald stehen gelassen wird anstatt zu Möbeln, Häuser und in der Ausstellung Kunst verarbeitet wird.

Alfredo Briccola aus Meilen liebt scharfes Essen. Doch die Etiketten der Grosshändlerchillissaucen missfielen ihm. Also mischt er unter dem Namen Redstone Hot Chili sieben eigene pikantes Saucen in kleinen Glasflaschen und vertreibt sie.

Roger Seeberger aus Untersiggenthal weiss, ein Mann von heute hat immer viel zu tun und nur zwei Hände. Ein Roboter wäre da eine echte Hilfe und wenn man ihm nur das Smartphone ins Gesicht drücken müsste, das dann als Zentrale die Sensorik verwaltet, dann könnte sogar ein Nichtinformatiker seinen kleinen Freund steuern. Gedacht und verwirklicht. Jinn-Bot Robotics & Design hat die Zukunft von Mann und Technik.

Men`s World – es gibt  Vieles zu entdecken bis Sonntag in Oerlikon.

 

 

Weitere Informationen zur Ausstellung hier 

Genf – Autosalon und die Alternativen zum Benzin

Wenn einmal in Jahr Deutschschweizer Männer ohne Ehefrauen nach Genf fahren um ihr Ego aufzupolieren, dann ist im Paleoexpogebäude am Flughafen der 88. Autosalon. Bis zum 18. März buhlen 180 Autohersteller mit ihren 110 Neuheiten um die Gunst von Interessenten.

Wenn Bundesrat Guy Parmelin am Donnerstag den diesjährigen Autosalon eröffnet, weiss er, dass Genf ein Dieselmotorenverbot als erste Stadt der Schweiz erwägt und weltweit die Regierungen die Co2 Grenzwerte, welche durch den Verkehr verursacht werden, weiter nach unten korrigieren. Er wird sicher beim Stand des Bundesamtes für Energie BFE vorbeischauen, den die präsentieren eine Reihe von Autos mit Erdgasbetrieb. Die stossen 20% weniger Co2 aus und fahren mit 100 Franken 1961 km weit, mit Benzin kommen Sie 600 km weniger weit. Das es aber erst 140 Tankstellen mit Erdgas/Biogas gibt bedarf der Aenderung.
Auch auf den Zug der Elektroautos steigt Hyundai mit dem Modell Kona Elektric. Mit einen 204 PS E Motor kommt der 470 Kilometer weit und kann bis 300 km beschleunigt werden. Der Schnelllader lädt die Batterie in einer knappen Stunde wieder auf.
Die fünft wichtigste Automesse der Welt hat noch weitere Modelle mit E-Motoren, allerdings sind diese viel kleiner.
In der Schweiz gibt es keinen Autohersteller aber viele arbeiten in Nebenzweigen der Autoindustrie und das erklärt die konstante Besucherzahl von 700 000, die dieses Jahr sicher auch wegen des Schmudelwetters wieder erreicht wird und manche werden staunen mit was für Ideen Designer das Auto von Morgen für den Stadtverkehr verkaufen wollen wie am Stand von Smart der EQ fortwo, das der Mobilität und Funktionalität des Kleinwagens auch noch den Bonus des Auffallens mitgibt.
Der schwedische Hersteller Volvo gewann den Preis des Autosalons für das Auto des Jahres mit dem CX40 von dem 20000 Stück kurz nach der Preisverleihung verkauft waren.
Der Autosalon ist gross und ein Nachteil bei der Menge an Autos und Accessoires ist, dass es keine Prospekte mehr gibt, Oft steht zwar ein kleines Tablett mit den Infos vor den Auto, aber der Interessent muss sich das Modell merken und zu Hause im Internet die Infos nachlesen. Da werden von den jährlichen 16000 Neuzulassungen manche den Gang zum Autohändler im Ort machen und den Autosalon nur als ästhetisches Vergnügen für den Mannes liebstes Spielzeug ansehen.
Weitere Informationen zum Autosalon hier

Bern – Slow Food Market – 3 Tage naschen und munden

Es ist noch Winter und schneit. Was gibt es da Schöneres als sich über ein feines Menu und ein Glas Wein Wärme für Leib und Herz zu gönnen. Zutatenvorschläge für Speis und Trank liefern 195 Produzenten aus dem Inn – und Ausland bis zum 4. März in der Expo Messehalle an der dritten Slow Food Messe Bern.

Yves Woodhatch aus Kloten ist etwas nervös. Er ist einer der neuen Produzenten an der diesjährigen Messe, die ihre Produkte einem grösseren Publikum vorstellen und sich persönlich den Leuten zeigen. Das hat er noch nie gemacht. Er und seine Frau Tania stellen unter dem Namen Würzmeister Gewürzmischungen her und er bietet mir vier verschiedene Aromen an Popcorn zum Naschen an. Ich entscheide mich für Thai Kokos Curry und erfahre, dass er nach dem Unfall gegen Ende der Lehre als Strassenbauer seine Leidenschaft fürs Kochen zum Beruf gemacht hat, weil ihm die Urgrossmutter ein Rezept aus dem Mittelalter geschenkt habe und ihm seit dann das Suchen nach aussergewöhnlichen Gewürzen nicht mehr los lässt. Wie alle Produzenten in der Halle sind auch des Würzmeisters Sachen frei von Zusatzstoffen.
Lukas Niederhauser aus Wabern hat einen Stand im Sektor Berner Local Food Heroes bekommen. Slow Food Bern unterstützt Kleinstproduzenten, damit ihre Arbeit und Produkte einer breiten Oeffentlichkeit vorgestellt werden können. Er habe sich extrem gefreut über die Einladung, sein Geschäft Cafethek in der Expohalle vorzustellen, doch vor lauter Freude habe er auf den Visitenkarten seinen Namen vergessen einzutragen, deshalb stemple er jetzt jede Karte und gebe sie den Kunden direkt in die Hand, sagt er. Sie wie er wissen, dass Kaffee nicht einfach Kaffee ist sondern wesentliche Gründe wie Botanik, Herkunft, Verarbeitung und Röstung damit verantwortlich sind, damit es beim Frühstück so fein duftet wie beim Stand der Cafethek.
Als Franziska Teuscher noch nicht Direktorin für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Bern war, besass sie in Biel zusammen mit anderen Frauen einen Oekoladen und studierte Biologie. In der Eröffnungsansprache wies sie darauf hin, dass nicht nur eine Slow Food Messe die Erwachsenen für gesundes und nachhaltiges Essen sensiblisiere sondern bereits in der Kita den Kinder die richtige Nahrung verabreicht werden müsse, damit man quasi den guten Geschmack auch für später im Kopf und auf der Zunge gespeichert hat.
Und wie Franziska Teuscher, die weiss, woher ihre Rübli kommen, gewichten heute die Konsumenten die Regionalität stärker als die Oekologie und die Slow Food Bewegung versucht mit der Arche des Geschmacks bedrohte Lebensmittel wieder zu fördern, damit sie im Laden wieder in Erscheinug treten.
Die Westschweiz ist dieses Jahr stark vertreten. Was allerdings im Konzept des Slow Food Market fehlt sind die Ausländer in der Schweiz und ihr Essen. Zwar sind auch eine Handvoll ausländische Produzenten anwesend, aber nicht aus den Ländern aus denen die vielen Ausländer, die in den letzten Jahren die Schweiz gezogen sind, kommen. Hier sollte der Slow Food Market eine breitere Oeffentlichkeit ansprechen.
Nachdem der Besucher sich den Magen gefüllt hat mit Häppchen an den Ständen, gibt es beim Ausgang ein Rübli und zwar eines gegen die Norm und gegen das Fortwerfen, was Mutter Natur gegeben hat. Auch das ist Slow Food – alles verwerten, nichts wegwerfen, da fängt bereits guter Geschmack an.
Weitere Informationen zum Slow Food Market Bern hier

Zürich – Art on Ice mit Olympiasieger, Pegasus und Emeli Sandé

 

Ob die eisigen Temperaturen den Vorverkauf noch zusätzlich angetrieben haben? Jedenfalls mussten an der diesjährigen Ausgabe von Art on Ice Zusatzshows organisiert werden und  das farbenfrohe Spektakel am ersten Märztag begeisterte mit der gewohnten Mischung aus ehemaligen Spitzenathleten und Musikern.

20 Uhr. Das Publikum des ausverkauften Hallenstations blickt auf die Eisfläche und erinnert sich der eisigen Kälte Anfang Woche oder dem Stampfen durch den Schnee am meteologischen Frühlingsanfang heute, doch nun heisst es Licht aus, Spot an.
Aber noch nicht für Evgeni Plushenko sondern für einen, der die Kunstwelt aufs Glatteis geführt hat, Wolfgang Beltracchi. Der Fälscher bekannter Malerwerke ist aus dem Gefängnis entlassen worden und für „Art on Ice“ malte er die Bühnenbilder zum Motto der Show „Das Original“-  das Zusammenspiel der Künste.

Nachdem die Eiskunstläufer an Olympia für ihr Land Gold geholt haben, gibt es selten das grosse Geschäft mit Werbeverträgen für die Zeit danach, dafür gibt es „Art on Ice“  Neben dem Weltmeister Evgeni Plushenko, der gleich zweimal bei seinem Auftritt stürzte und das letzte Mal dabei war, konnten Aljona Savchenko und Bruno Massot, die Gewinner der diesjährigen Olympiade für die Show gewonnen werden und für ihre Grazie und Körperbeherrschung im Zusammenspiel zu einander gab es viel Applaus. Doch einer übertrumpfte alle.

 

Zum 16. Mal war der Walliser aus Saxon dabei und sowohl im ersten Teil zusammen mit dem weltbesten Pole Dancer Peter Holoda und dem Gesang Tina Guo oder im zweiten Teil zur Musik von Emeli Sandé war Stéphane Lambiel mit seiner traditionellen Choreografie der Höhepunkt des Abends.

 

Art on Ice ist eine bis ins letzte Detail durchgestylte Show, die von Jahr zu Jahr ähnlich verläuft und es jedem Recht machen will. Pegasus hatten die Ehre als zweiter Schweizer Act nach Lambiel mit ihrem Pop für Stimmung zu sorgen und taten es gewaltig, so dass die Einkunstshow von Elena Radionova völlig unterging. Da waren die Balladen im zweiten Teil der Show der Schottin Emeli Sandé die bessere Hintergrundmusik, weil die Engländerin sich zurücknahm und sehr auf ihren Text konzentriert war.
Kunst ist Leidenschaft und Kunst ist Geduld. Wohin beides führen kann bei Eiskunstläufern, Maler oder Musiker „Art on Ice 2018“ zeigt es mit einer Show, die alle Sinne berührt und sensible Personen auf zerbrechlichem Eis zeigt. Ein ästhetischer Genuss.