Zwar hat der ehemalige Unterhaltungschef des Schweizer Fernsehens und Regisseur vom Musical „Heiweh-Fernweh“ die Grundidee Geschichte und Hits von „Ewigi Liebi“ übernommen, doch an der Premiere wurde trotz standing ovation am Schluss klar, die Geschichte ist dünn.
Eigentlich war es ja nur eine Wiederaufnahme nach 2019 in Luzern und keine Premiere wie die Aufführung am Musical Theater Basel angekündigt wurde und nicht ausverkauft war, doch mit Darstellern wie dem Aargauer Benjamin Fröhlich, der in London Musicalerfolge feiert und der ehemaligen „Unter uns“ Darstellerin Isabel Florido hatte die grosse Schauspielertruppe, die fast nur aus Schweizer Darstellern besteht, einige bekannte Namen.
Frank (Benjamin Fröhlich) und seine Frau Julia (Isabel Florido) und deren Kinder ( unteranderem Jesse Rich) haben einen Problem. Trotz Seeanhang läuft der Strandclub Lido nicht und der Polizist bringt auch noch eine Zahlungsaufforderung von 10000 Franken. Es müssen Leben und Einnahmen in die Bude, da sind sich alle einig. Also wird in der Not eine Hippie-Truppe mit dem Hippiebus, die aus Santo Domingo ausgewiesen wurde, engagiert und das Chaos und Liebeleien beginnen.
Wie bei „Ewigi Liebi“ folgen Text und Schweizer Hits aus der Hitparade dieses Mal aus den 90ier und 00 Jahren für ein Publikum, das in dieser Zeit seine Jugend verbracht hatte. In dieser Zeit als der Mundartrock in der Hitparade eine Hauptrolle spielte, waren es vor allem die Berner Band erfolgreich wie Plüsch, Gölä, George, Henry Amman, Natacha, die Gefühle in Musik verpackten.
Jesse Rich, bekannte als Teilnehmer neben Luca Hänni an der TV-Show DSDS und wenig erfolgreicher Solosänger gibt hier sein Musicaldebut und macht eine gute Figur.
Interessant ist, dass die Schauspieler die Hits im Originaldialekt singen und dann beim Sprechen wieder in ihren eigenen Dialekt wechseln. Ist beim Ostschweizer, der Berndeutsch singt, gewöhnungsbedürftig.
Das Publikum war von dieser Mischung aus Musik und Handlung begeistert, merkte aber auch gegen Schluss wie dünn doch die Geschichte dieses Musical ist und noch dünner wird nach der Pause.
Im zweiten Teil wird, weil es fast nichts mehr zu erzählen gibt, über eine Stunde fast nur gesungen. Das ist dann Karaoke auf einem hohen Niveau und die Hits werden dann mit Loco Escritos „Punto“ oder Luca Hännis Eurovisionstitel „She got me“ neueren Datums.
Auch wird viel getanzt bis am Schluss das Happy End verkündet wird, man hat die 10000 Franken beisammen, das Lido bleibt bestehen, die Hippies haben wieder Heimweh und bleiben in der Schweiz.
„Heiweh-Fernweh“ ist seichte Unterhaltung für die es standing ovation sogar von den geladenen Gästen wie Bo Katzman oder Caroline Rasser gab.
Noch bis zum 30.4. spielt das Musical in Basel, dann bis 27.5. in Bern und bis 11.6. in Zürich.