Wenn ein Film informiert und hilft wie „Mother Theresa and Me“, indem erzählt wird wie Mutter Theresa eine Heilige Indiens wurde und wie heute ein von ihr gerettetes Mädchen in England lebt, dann steht dahinter der Gedanke Frauenschicksale aufzuzeigen und ihnen mit den Filmeinnahmen zu helfen.
Die schweizerisch-indische-britische Koproduktion Mother Theresa and Me von Regisseur Kamal Musale hat sich viel vorgenommen. Nämlich nichts weniger als die Biografie einer Heiligen aufzuzeigen. Als wäre das nicht schon genug Stoff für zwei Stunden wird dem Melodrama noch einen zweiten parallelen Handlungsstrang hinzugefügt. Die Geigenspielerin Kavita in England wird im Winter von einem Auto angefahren und erfährt im Spital, dass sie vom Bandkollegen, mit dem sie noch Minuten vorher im Schnee spielte, schwanger ist. Doch der haut ab. Nun stellt sich für die junge Frau mit indischen Wurzeln aus dem gleichen Ort wie Mutter Theresa, die Frage das Baby behalten oder abtreiben. Sie macht sich auf nach Indien und erfährt dort ihre Adoptionsgeschichte, die mit Mutter Theresa, als sie sie aus den Flammen eines brennenden Haus als Baby rettete bei dem ihre Mutter starb, begann.
Parallel zu diesem schon schweren Stoff wird in schwarzweiss Bildern die Geschichte von Mutter Theresa erzählt und ihren Kampf um ein Sterbehaus und ihr stetes Hadern mit Gott. Gespielt wird die Heilige von der Schweizerin Jacqueline Fritschi-Cornaz und die hat sich mit der Rollenübernahme übernommen. Ihren englischen Akzent ist schrecklich, ihr Indisch nicht, aber als junge Mutter Theresa sieht sie schlicht zu schweizerisch und nicht indisch aus. Zwar verleiht der schwarzweiss Effekt der Frau im weissen Shari einen Engelstouch, aber erst als es um das Pflegen von Halbtoten kommt und dem Zwiegesprächen mit Gott wirkt ihr Spiel überzeugend. Kavita gespielt von Banita Sandhu ist von Anfang wie alle anderen indischen Schauspieler überzeugend.
Wer sich auf das Meldodrama „Mother Theresa and me “ einlässt, muss 120 Minuten den Schmerz, das Elend und den Tod in Indien und alle 5 Minuten den Szenenwechsel zu Kavita mit ihren Problemen dann in Farbe aushalten. Erst in den letzten zwei Minuten kommt sowas wie Hoffnung auf.
Es ist ein Film über zwei Frauenschicksale, sehr dick aufgetragen, hervorragend, ja grandios fotografiert, aber voller Traurigkeit. Wieso? Weil Männer hier Arschlöcher sind und nur der Glaube und die innere Stärke der beiden Frauen sie von ihnen befreien.
Der Erlös aus dem Film geht an Einrichtungen und Stiftungen, die sich um Mädchen und Jungen, kranke, behinderte, verwaiste kümmern