Zürich – Die feeling good Vibes des Michael Bublé 

Wenn einer zum fünften Mal seinen Grammy vor einer Woche nicht abholt, dann ist es Michael Bublé auf Welttournee, der zum fünften Male im Hallenstation auftrat. Er bot keinen verspäteten Valentinskitsch sondern eine Party für gebeutelte Seelen. 

Muss Mann italienische Wurzeln haben um fünf Minuten nach Konzertbeginn um 20.07 Uhr das ausverkaufte Hallenstation im Griff zu haben und von den Stühlen zu reisen, wofür andere Künstler eine Ewigkeit brauchen? 

Zuerst wars nur eine Computeranimation, dann trat der echte Kanadier vor ein Orchester wie es seine Vorbilder Dean Matin oder Frank Sinatra in Las Vegas hatten. Mit einem Vollmondgesicht und Coronahüftspeck nach Jahren wieder auf Tournee, die wegen der Krebserkrankung seines frisch geborgenen Sohnes und der Pandemie mehrmals verschoben werden musste. 

 Von Anfang an war es nicht nur die Stimme des Kanadiers sondern der Schalk mit dem Publikum, das das Eis zum schmelzen brachte. Eine Zürcherin durfte mit ihm singen und „Gus“ ein Mann im mittleren Alter wie alle im Publikum bekam fortan Bublés Spielereien und Sprüche zu hören, sehr zur Freude aller.

Als Hochzeitsänger begann er seine Karriere in Vancouver und sein Rezept ist das Gleiche, was alle Sänger sagen, die Leute für zwei Stunden von den Sorgen und der Traurigkeit des Alterns zu befreien und zu verzaubern. Dabei setzte der Michael Bublé mit Dreitagebart und Anzug auf Gentleman, mit geklauten Melodien anderer Künstler und einigen Eigenen, für die er viel Applaus verbuchte wie für die zwei Höhepunkte des Abends, den Grammygewinnersong „Higher“ und den Klassiker von Charlie Chaplin „Smile“. Denn widmete er seinem Grossvater, der sein Talent erkannte und ihm den Jazz näher brachte. 

Mögen 25 Million verkaufter Platten viel sagen, aber auch ein Michel Bublé hat seine Grenzen. Als er das Elvismedley zu Ehren seiner verstorbenen Freundin Lisa Marie Presley, Tochter des King, sang,  merkte jeder im Saal, dass seine Stimme nie an das Original herankam.

 Schnulzen, Pop, Disco, Jazz, die Party in der der Frank Sinatra der Neuzeit alle Register seines Könnens mit einem grossartigen Orchester zog,  begeisterte die gebeutelten Seelen um die 40zig restlos. 

Uebrigens will Bublé seine Gage dem Hallenstation für eine Belüftung schenken, hatte doch ein Mitarbeiter auf der Bühne statt der Kühlung die Heizung angemacht und der Michael schwitze 20 Taschentücher voll, sehr zur Freude der weiblichen Fans, den er warf sie jeweils ins Publikum. 

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