Bern- Der BEA Abschied von der Festhalle und der neue Heimtiersektor

Wo einst die Roling Stones auftraten, nimmt die siebzigste Ausgabe der Gewerbeschau BEA mit dem ByeByeFest Abschied von der Festhalle. Doch auch im Hauptgebäude gibt es viel zu sehen im neuen Sektor für die Heimtiere, den Streetartkünstler und vielem mehr. Ein Rundgang.

Obwohl die BEA bereits im Rentenalter ist, heisst das noch lange nicht, dass sie für die Berufsleute von morgen nicht hip wäre, denn gleich beim Haupteingang empfängt tunBern.ch in den kommenden zehn Tagen 3500 Schüler an Workshops, wo sie technische Berufe spielerisch entdecken können.

Die älteren Jahrgänge gehen nicht nur wegen dem Messerabatt an die BEA sondern weil in der Halle 1.2. auserlesene Winzer ihren Tropfen servieren. Doch vorher müssen sie an dem Möbelsektor vorbei, wo die Besucher gleich selber Hand anlegen können bei der Holzverarbeitung. 

Während Lieferanten und Hersteller von der Bea sagen, sie sei zehn Tage lang die interessanteste Filiale im Kanton Bern, kommt wohl der Papi mit seinem Nachwuchs gerne in die Halle 3, wo Spielhäuser, Gesellschaftsspiele und im be happy Teil Start ups mit Neuheiten sind, aber auch ein Inlinestand, wo man sein Skateboard bemalen oder ein Tattoo stechen kann, ist hier zu finden.

Ins Auge sticht das grüne Zentrum mit seiner Sonderschau Kartoffeln. Neben dem Gemüse kann hier der Zuhörer die Geräusche im Boden lauschen und selber Kartoffeln graben.

Wie vor der Arena draussen mit der Kletterwand wird im Inneren bei der Wohngestaltung den jungen Wilden Raum mit einer StreetArtWand gegeben.

In der Arena ist der neue Sektor für die Heimtiere. Katzen, Hunde, Meerschweine sowie Schlangen sorgen neben dem Hundewaschsalon, dem Krematorium für Tiere für Aufmerksamkeit. Auch der Dogdance und die Ausbildung für Hunde für den Film werden nicht minder für Staunen sorgen.

Etwas sentimental wird es wohl der Ue30 aufwärts Generation vor der Festhalle. Die alte Dame hat wohl jedem von uns einen schönen Abend mit Stars in der Vergangenheit beschert. Nun muss sie nach dem byebye Fest mit Stars wie Gentleman einem 3 Halle Komplex mit einer goldener Fassade weichen.

Die Bea dauert bis zum 7.Mai.

Weitere Informationen zur Bea hier 

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Zürich – Vom Bündner der Dali inspirierte

Wer mit Salvador Dali eine Freundschaft einging, musste ihn aushalten und seine Phantasie anregen können. Dem Bergeller Alberto Giacometti gelang dies und wie zeigt die Ausstellung unter dem Titel “ Giacometti – Dali. Traumgärten“ bis zum 2. Juli im Kunsthaus Zürich.

Obwohl viele Menschen mit Dalis Charakter, seiner aufbrausenden Art, Mühe hatten, schien der etwas scheue, ruhige Giacometti gut mit ihm zurecht zu kommen sein. Jedenfalls zeigt die Ausstellung im Kunsthaus Zürich wie Alberto und Salvador eine neue Gestaltung der Kunst erschufen, dass das Kunstwerk als Objekt sah, das wie eine Installation im Raum plaziert wird, herkömmliche skulpturale Konzerte weit hinter sich liess. 

Plastisch arbeitende Künstler brauchen noch mehr als Malende Geld von Reichen. Heute sind es die Städte, die mit ihren Werken Parks schmücken, zu Zeiten Giacometti noch mehr das Grossbürgertum, dass Aufträge erteilte für den Garten vor dem Haus. 

Um 1930/31 kam ein französisches Paar auf den Bündner zu mit einem Auftrag für eine Installation. Das Projekt bildet das Herzstück der Ausstellung im Massstab 1:1. Aehnlich wie der Traum deutet die abstrakte Form aus Holz und Gips des Schweizers nur an, lässt mannigfaltige Interpretationen zu. 

Nichts anderes machte ja eigentlich auch Dali mit seinen Bildern. Jedenfalls entdeckte der Spanier um 1930 die Arbeiten des Bündners in einer Pariser Ausstellung und war begeistert. Die gemeinsame Geisteshaltung erkannte Dali sofort und bot Giacometti an, dem Verein der Surrealisten beizutreten, schliesslich wollte er diese Kunstrichtung, die das Credo hat, für die ganze Welt die menschliche Psyche in der Kunst zu Ausdruck zu bringen und zum Durchbruch verhelfen. 

Die recht enge Ausstellung im Neubau zeigt wie die surrealistische Kooperation zwischen Dali und Giacometti um einen nie realisierten Garten vor sich ging und wie sich zwei Männer trafen und wie sie sich gegenseitig zu einem Wendepunkt in ihrem Schaffen verhalfen. 

Weitere Informationen zur Ausstellung hier 

Zermatt – Der Kuschelrockpopschlagerabend aus 50 Jahre Peter Maffay


Obwohl die diesjährige Ausgabe des Zermatt unplugged Festivals vom 11. bis 15. April vielen Neulingen eine Chance gibt aufzutreten und so frischen Wind in die 14. Ausgabe bringt, füllen die Zeltbühne abends die Oldies wie Patent Ochsner, Passanger oder am Mittwochabend der deutsche Superstar schlechthin Peter Maffay, der trotz seinen 73 Jahren alle vom Hocker riss. 

Fünf Tage nachdem Sohn Yaris sein Debut als Sänger im deutschen Fernsehen gab, ertönte um 20.40 Uhr die Stimme seines Vater Peter Maffay hinter dem Vorhang, bevor beide und noch sieben Musiker auf die Bühne sprangen und mit Rock loslegten. Zweieinhalb Stunden später nach einem Querschnitt aus 21 Nummer eins Alben mit 50 Million verkauften Platten verabschiedeten sich beide mit einem Duett. 

War es ein Zugeständnis an die ausverkaufte aber bestuhlte Zeltbühne, dass Peter Maffay bereits nach drei Rocknummern für den Rest des Abends den Rocker beiseitelegte und fortan das wiedergab als das er angefangen hat? Popschlager mit Tiefgang wie bei dem vierten Songs über Gott bei dem das Ue 40 Publikum im Zelt Gänsehaut bekamen wie in den restlichen 2 Stunden noch mehrmals. Der Deutschrumäne hatte sichtlich Spass in Zermatt, wo er vor 30 Jahren anlässlich einer Uebergabe einer goldenen Platte zum letzten Mal auf dem Gornergrad gewesen war. 

Zwar vergesse er mit seinem AHV-Alter manchmal etwas, aber nie die Texte aus 50 Jahre Bühne und den Spass an der Livemusik, darum hat er die aktuelle Tournee auf „für immer jung“ betitelt und der Abstecher nach Zermatt, setzte sich anders als in Deutschland zusammen, nämlich mehrheitlich aus Titel aus den 70ier bis 00er Jahren, bei denen auch der erste Höhepunkt „ueber sieben Brücken musst du gehn`“ nicht fehlte. Hier begleiteten ihn zwei Gastsänger, wovon einer seine Tochter vor Jahren bei einem Bergabsturz in den umliegenden Bergen verloren hatte und ihr nun das Lied widmete.

Diese Stimmbegleitung und andere zeigten aber auch, dass Peter Maffays Organ nicht mehr das volle Volumen hatte. Genervt haben auch die langen Gedankengänge zwischen den einzelnen Songs, die ja als typische Marke Maffays stets bedeutungsschwer sind, wie „Eiszeit oder Sonne in der Nacht“.

Als alle dachten um 22.20 Uhr sei Schluss, kam er Minuten später mit Stefanie Heinzmann als Zugabe mit dem Tabalugalied „Köngreich der Liebe“ zurück und bliebt dann noch bis 23 Uhr bis ihn ein restlos begeistertes Publikum mit standing ovation verabschiedete. 

                            Weitere Information zum Unplugged Zermatt hier 

Fotos ausser Front copyright Julius Hatt